Die Free Software Foundation hat den finalen Entwurf für Version 3 der GNU General Public Licence (GPL3) veröffentlicht. Danach sind Patentabkommen, wie das zwischen Novell und Microsoft nicht mehr zulässig. Der im November 2006 zwischen den beiden Unternehmen geschlossene Deal bleibt davon jedoch unberührt.
Der umstrittene Novell-Microsoft-Patentpakt beinhaltet den Verkauf von Coupons für Novells Suse Linux Enterprise Server (SLES) durch Microsoft sowie Microsofts Verzicht, Anwender patentrechtlich zu verklagen. Aufgrund der Allianz wurde die aktuelle Version von GPL3 um eine Klausel erweitert, die solche Patentabsprachen künftig untersagt.
Darüber hinaus meint die Foundation aber, dass es besser für die Open Source Community sei, wenn es Novell jetzt erlaubt werde, seine Software unter GPL3 zu nutzen. Microsofts Versprechen, Benutzer der GPL-Software auf SLES patentrechtlich nicht zu belangen, gilt dann nämlich für alle User – auch ohne den Besitz der Microsoft-Coupons.
GPL ist die am meisten genutzte Lizenz mit Copyleft zur Lizenzierung freier Software wie dem Linux-Kernel, den Samba-Servern und der My-SQL-Datenbank. Die endgültige Fassung von GPL3 soll am 28. Juni in Kraft treten.
Die Formulierung der neuen Lizenz war ein langwieriger Prozess, doch Eben Moglen, Professor für Recht an der Columbia University und Berater für die GPL3, glaubt an einen Konsens. „Die Vereinbarung ist sehr wichtig für den Open-Source-Bereich, wo voneinander abweichende Lizenzbestimmungen die Interaktion zwischen Open-Source-Projekten verhindern können.“
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