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Tracking-Software rückt Graffiti-Sprayern zu Leibe

Graffiti Analysis Intelligence Tracking System (GAITS) heißt ein Programm, mit dem sein Entwickler, der US-Kriminologe Timothy Kephart, Graffitis den Kampf ansagt. Das System nutzt digitale Bilder, GPS-Daten und eine Datenbank, um Graffitis zu analysieren und mit deren Erstellern in Verbindung zu bringen. US-Städten entstehe durch Graffiti-Vandalismus ein jährlicher Schaden von zehn Milliarden Dollar, berichtet „BBC Online“.

Taucht ein neues Graffiti auf, wird es vor der Beseitigung fotografiert und dokumentiert. Anschließend werden die Bilder inklusive GPS-Daten, Datum und Uhrzeit der Aufnahme in eine Datenbank eingespeist. GAITS analysiert die Fotos und vergleicht sie mit älteren Graffitis. Die Software stellt schließlich Zusammenhänge mit anderen Graffitis her, ordnet sie dem Verursacher zu und erstellt somit ein Tracking-Muster des verantwortlichen Sprayers.

Das System wird derzeit von etwa 20 Städten in Kalifornien, Nevada und Nebraska eingesetzt. Kephart geht davon aus, dass sich die Anzahl im kommenden Jahr verdoppeln wird. „Verfolgt man die Graffitis, so kann man meistens auch Aktivitäten verfolgen, die mit ihnen einhergehen“, führt Kephart aus.

Ein auf frischer Tat ertappter Vandale könne mittels der Datenbank mit weiteren Graffitis in Verbindung gebracht und rechtlich verfolgt werden, sagt Kephart. Als äußerst hilfreich hätten sich vor allem die GPS-Daten erwiesen. In einem Fall konnte einem Verdächtigen mithilfe von GAITS Graffitis in der Nähe zu seinem Haus, seiner Schule und dem Park, in dem er sich zumeist aufhielt, nachgewiesen werden.

Kephart entwickelte GAITS im Rahmen seiner Doktorarbeit. Dafür analysierte er 450 Graffitis, die von Gang-Mitgliedern erstellt wurden. Er identifizierte einige Trends und erkannte wiederkehrende Codes, die in den Graffitis enthalten sind, wodurch sich die Zeichnungen eindeutig zuordnen lassen.

ZDNet.de Redaktion

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