Yahoo legt sich mit Amnesty an

Die Mehrheit der Yahoo-Aktionäre hält nichts davon, etwas gegen die Internetzensur zu unternehmen. Bei einer Abstimmung während der Jahreshauptversammlung des Internetkonzerns unterstützten nur 15 Prozent die Einführung von Anti-Zensur-Maßnahmen im Internet, berichtet „BBC“. Mit gerade einmal vier Prozent war die Zustimmung für die Einrichtung eines Menschenrechtskomitees im Vorstand, das die Strategien des Unternehmens weltweit überprüfen würde, noch geringer.

Yahoos Kooperation mit Chinas Regime wird seit 2005 von Menschenrechtsgruppen kritisiert. So wurde etwa der Journalist Shi Tao verhaftet, weil Yahoo Informationen an die chinesischen Behörden freigegeben hatte. „Aktionäre erkennen immer häufiger, dass Unternehmen Menschenrechte nicht ignorieren dürfen“, betonte Mila Rosenthal von Amnesty International USA.

Klement weist auch darauf hin, dass es den Unternehmen wirtschaftlich nutzt, Menschenrechte zu berücksichtigen. Yahoo hält seinen Kritikern entgegen, dass es sich an die Gesetze vor Ort halten müsse. Kritik wird auch an der Selbstzensur von Google und Yahoo in China geübt. Yahoo argumentiert jedoch, dass es besser sei, den chinesischen Internetnutzern überhaupt Informationen zugänglich zu machen als gar keine.

Seit vergangener Woche soll China Yahoos Fotoportal Flickr blockieren. Die Website des beliebten Portals ist in China seit vergangenem Donnerstag nicht mehr abrufbar, wie Yahoo Hong Kong gegenüber der India Times bestätigte. Grund für die Blockierung könnte die Angst der Behörden sein, dass chinesische Bürger Bilder des Tiananmen-Massakers vom Juni 1989 zu Gesicht bekommen.

ZDNet.de Redaktion

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