Der Personalbedarf der Dienstleister und Agenturen der Digitalen Wirtschaft hat einen neuen Höchststand erreicht. Seit sechs Jahren wurden nicht mehr so viele Fachkräfte gesucht wie heute. Dies geht aus einer Langzeitstudie des deutschen Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) hervor. Trotz Mangel an qualifiziertem Personal erlebt die Branche einen nachhaltigen Aufwärtstrend, der sich in steigenden Umsätzen, höherer Investitionsbereitschaft und einem neuen Selbstverständnis der Agenturen ausdrückt.
Über einen Zeitraum von acht Jahren wurden die Entwicklungen der Dienstleister- und Agenturszene verglichen und dabei unter anderem der Fachkräftemangel bestätigt. Die im Rahmen der Studie befragten Unternehmen gehen davon aus, dass sich ihre Mitarbeiterzahl in diesem Jahr um 16 Prozent erhöhen wird.
Geeignetes Personal sei schwer zu finden, gab jedoch ein Großteil der Befragten an. Dies könnte unter anderem an einem unzureichenden Ausbildungsangebot auf Hochschulebene liegen. Die Mehrheit der Dienstleister und Agenturen stuft das Angebot im Vergleich zu den Branchenanforderungen als ungenügend ein. Der Mangel an qualifiziertem Personal erhöht dagegen die Tendenz ältere Mitarbeiter einzustellen.
Wachstum erwarten die Dienstleister und Agenturen der Digitalen Wirtschaft nicht nur bei der Anzahl der Mitarbeiter, sondern auch bei der Umsatzentwicklung. In diesem Jahr soll demnach ein Plus von rund 22 Prozent erreicht werden. Die Befragten rechnen in 2007 ebenso mit einer weiter steigenden Investitionsbereitschaft ihrer Kunden und letztlich mit einer Stabilisierung auf hohem Niveau. „Die Sorge, dass es sich um einen neuen Hype handeln könnte, ist vollkommen unbegründet. Alle Indikatoren deuten auf ein nachhaltiges Wachstum hin“, sagt Marco Zingler, Vorsitzender der BVDW-Fachgruppe Agenturen.
Mit einem Anteil von 81 Prozent (plus acht Prozent gegenüber 2006) bleiben Wirtschaftsunternehmen an erster Stelle der Auftraggeber von Multimedia- und Internetdienstleistern. Die mit Abstand wichtigste Medienplattform der Dienstleister bleibt auch weiterhin das Internet, gefolgt von mobilen Diensten und Print-Publikationen. Im Hinblick auf die Tätigungsfelder dominieren die Bereiche Design, Programmierung und Beratung. Ein weiteres Ergebnis der Langzeitstudie zeigt das neue Selbstverständnis der Agenturen. Diese hätten sich von der vor sechs Jahren gängigen Bezeichnung „Multimedia-Agentur“ gelöst und stattdessen differenziertere Beschreibungen wie „Internet-Agentur“ oder „Agentur für digitale Kommunikation“ für sich beansprucht.
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