Die AMD-Performance hat in den vergangenen Monaten gegenüber der Konkurrenz von Intel stark enttäuscht. AMD wird im zweiten Quartal dieses Jahres laut Wall-Street-Experten pro Aktie etwa 84 Cent verlieren. Alle Hoffnung liegt jetzt auf dem neuen Server-Quad-Core Barcelona. Damit will AMD den Preisverfall seiner Serverchips aufhalten, der dem Unternehmen in diesem Jahr besonders hart zugesetzt hat.
Doch ein guter Absatz von Barcelona, dessen Release im dritten Quartal erwartet wird, dürfte nicht ausreichen, um die Probleme von AMD zu bewältigen. An deren erster Stelle steht der harte Konkurrenzkampf mit Marktführer Intel. Intel initiierte letztes Jahr einen Preiskampf, um seine älteren Prozessoren vor dem Start des neuen Mehrkern-Prozessors loszuwerden. Während Intel durch die Integration von zwei Dual-Core-Chips eine schnelle Lösung für ein Quad-Core-Design wählte, entschied sich AMD für ein komplexes Neudesign, in dem alle vier Prozessorkerne auf einer Basis untergebracht sind.
IT-Analysten glauben zwar, dass Barcelona Intels Prozessor-Generation Clovertown bei der Leistung überbieten wird, doch Intel hat bereits eine zweite Generation an Quad-Core-Prozessoren für das vierte Quartal 2007 in der Pipeline. Zudem wird Intel im nächsten Jahr einen Prozessor herausbringen, der dem AMD-Erfolgsmodell Opteron sehr stark ähnelt. Diese Nehalem genannte Generation soll AMDs seit 2003 anhaltende Marktführerschaft in diesem Bereich brechen. „AMD muss sein Produktportfolio dringend abrunden, sonst verlieren sie die hart erkämpften Marktanteile wieder“, meint Jim McGregor, IT-Analyst bei Instat.
Um die Wende zu schaffen, braucht AMD Geld. Und so plant deren Vorstandsvorsitzender Hector Ruiz deftige Sparmaßnahmen. Bereits im April kündigte er an, die Kostenstruktur einer weitreichenden Prüfung zu unterziehen. Verschiedene Optionen, darunter Outsourcing und neue Partnerschaften, stehen zur Debatte.
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