Amerikas Telefongigant Verizon hat den millionsten Abonnenten für seinen glasfaserbasierten Internetzugang gewonnen. Das so genannte Fios-Angebot, bei dem Glasfaser bis in die Wohnung – zumindest aber bis in den Keller – verlegt wird, bietet das so genannte Triple-Play, also Highspeed-Internet, digitales HDTV und Telefon sowie verschiedene Zusatzservices aus nur einer Zugangsbuchse. Allerdings offeriert Verizon gestaffelte Service-Pakete, sodass nicht jeder Teilnehmer das gesamte Angebotsspektrum mieten muss. Während es jetzt bereits eine Million Internet-Abonnenten gibt, ist die Zahl der HDTV-Abnehmer mit rund einer halben Million noch deutlich geringer.
Verizon hat im Gegensatz zu anderen US-Telefongesellschaften schon frühzeitig auf eine konsequente Glasfaserverkabelung bis ins Haus gesetzt. AT&T dagegen baut beispielsweise sein Glasfasernetz nur bis in die letzten Verteilerstationen aus. Dies ist zwar wesentlich billiger, aber auch nicht so leistungfähig.
Seit drei Jahren baut Verizon sein Fios-Netz auf, über das der Enduser praktisch eine unbegrenzte Bandbreite erhält. Doch um den Backbone nicht zu überlasten – und auch, um dem Markt eine Gebührenstaffelung anbieten zu können – wird die verfügbare Bandbreite begrenzt. Der höchste Durchsatz, den Verizon derzeit in petto hat, veträgt 50 MBit/s. Doch 100 MBit/s befinden sich bereits im Testbetrieb.
Für Verizon-Chef Ivan Seidenberg zeichnet sich mit den neuen Abonnement-Zahlen eine frühe Genugtuung ab, denn viele Investoren und Analysten haben stets gegen die budgetierten 18 Milliarden Dollar gewettert, die dieser Netzausbau verschlingen soll. „Seidenberg hat genau das Richtige getan, wogen der damalige AT&T-Chef Ed Whitacre sich leider schwer geirrt hat“, bestätigt Patrick Comack, Analyst bei Zachary Investment Research.
Seidenberg kann dieses Urteil mit Zahlen untermauern: „Vor fünf Jahren hatten wir 1,6 Millionen Breitband-Abnehmer. Weniger als zehn Prozent unserer TK-Umsätze kamen von der Datenübertragung. Heute haben wir sieben Millionen Breitband-Kunden, hunderttausende an Video-Abonnenten, und zum ersten Mal nach vielen Jahren steigen die Umsätze im Endkunden-Geschäft wieder an“, sagte er.
Verizons Triple-Play-Fios-Angebot kostet monatlich 160 Dollar und entspricht damit den Angeboten von Kabel-TV-Gesellschaften wie Cablevision und Time Warner, ist ihnen jedoch in puncto Leistung weit überlegen.
Die Konkurrenz zu den Kabel-TV-Betreibern ist Verizons größte Sorge, denn diese haben in den Großstädten ihr Netz wesentlich schneller gemacht und bieten ebenfalls Triple-Play an. Verizons Achillesferse ist ein störungsfreier HDTV-Empfang über das IP-Netz. Um das zu gewährleisten, wird sehr viel in die Netzinfrastruktur investiert. Beispielsweise erfolgte bereits ein Upgrade auf die passive Gigabit-Technologie GPON, mit der sich die Netzkapazität verdoppeln lässt.
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