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Handy-TV: DMB vor dem Aus

In einem Bericht der Europäischen Union kündigt die EU-Kommissarin Viviane Reding an, dass DVB-H der Standard für mobiles Fernsehen in der EU sein wird. Der weltgrößte Handyhersteller Nokia stellt sich hinter Reding: „Wenn wir bis 2015 warten, ist es zu spät. Deswegen werden wir es so machen, wie Frau Reding entschieden hat“, sagte Serge Ferre, EU-Lobbyist für Nokia, im Rahmen der Mobile TV World Conference 2007 in Rom. Der Handlungsbedarf bestehe jetzt. Man dürfe nicht warten wie der Markt entscheide. Bis dahin würden die Chinesen die Europäer einholen, so Ferre mit Verweis auf die Olympischen Spiele 2008.

Nokias Mitbewerber Samsung zeigt sich offener. „Natürlich würde eine Bestimmung durch die EU das Leben einfacher machen. Aber wir sind offen für jeden Standard. In Italien haben wir DVB-H, in Deutschland DMB und in den USA Media Flo“, so Anthony Park, Director Business Development bei Samsung.

In Europa tendiert die Industrie bereits stark in Richtung DVB-H. So ist in Italien als erstem europäischen Land DVB-H mit Telecom Italia Mobile (TIM) und anderen Netzbetreibern bereits in Betrieb. Auch in Finnland hat man sich für DVB-H entschieden. Frankreich, die Niederlande, die Schweiz und Spanien werden demnächst DVB-H kommerziell auf den Markt bringen. In Deutschland soll DVB-H, das von vier Netzbetreibern unterstützt wird, rechtzeitig zur Fußball-EM 2008 starten. Dem EU-Diktat in Sachen Handy-TV erteilt die deutsche Politik allerdings eine Absage. Vereits Ende Mai hatte der SPD-Vorsitzende Kurt Beck in seiner Funktion als Chef der Rundfunkkommission der Länder gesagt: „Ich halte ein individuell auf die Mitgliedsstaaten angepasstes Einführungskonzept für vorzugswürdig“.

Die Festlegung der EU auf DVB-H würde für DMB, das in Deutschland mit DVB-H konkurriert, den Tod bedeuten. „Rechtlich ist die EU zu Technologie-Neutralität verpflichtet. Unterschiedliche Standards beleben den Markt und bringen die Entwicklung voran“, sagt Hanns Wolter vom World DMB Forum zu bedenken. DMB ist der Standard für mobiles Fernsehen in Korea.

ZDNet.de Redaktion

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