Warren East, CEO des Chipherstellers ARM, hat längst nicht genug vom Hype um Apples neues Iphone, denn in 90 Prozent aller PDA-Phones stecken die Chips seines Unternehmens. Die Beliebtheit des handlichen Iphones wird nach Ansicht von East den so genannten Smartphones, bei denen Handy und PDA vereint sind, zu mehr Marktanteil verhelfen. Und das ist gut fürs ARM-Geschäft, denn ARMs Mikrochip-Design dominiert den Markt für Mobiltelefone, vergleichbar mit der x86-Prozessorarchitektur bei PCs – nur, dass der Markt für Handys bereits größer ist als der für Computer – und rasant weiter wächst.
„Es geht uns gar nicht darum, wie realistisch die von Apple und AT&T geschätzte Zahl von acht Millionen Iphone-Verkäufen pro Jahr ist. Es geht vor allem darum, dass dieses Handy wie bislang kein anderes den Mobilfunkmarkt beeinflussen wird“, sagte East in einem Gespräch mit ZDNet. Dabei verweist er beispielhaft auf die Einführung des Ipod: „Nachdem Apple den Ipod herausbracht hat, hat sich in weniger als zwei Jahren die Anzahl der verkauften MP3-Player verzehnfacht“, lautet sein Vergleich.
East sieht darüber hinaus keinen Anbieter, der an Apple heranreichen kann. „Nokia steht zwar mit seinem N95 Smartphone recht gut da, kommt aber an das Iphone nicht heran. Das Design und die Schnittstellen sind einfach anders. Apple kombiniert die Industrieform mit sehr userfreundlichen Schnittstellen. Bei allen anderen Produkten hat man den Eindruck, dass sie von Ingenieuren für Ingenieure entwickelt wurden“, urteilt er.
Was die Zukunftsaussichten angeht, so sagt East, dass die Nutzung von Smartphones schon bald den Elfenbeinturm der heutigen Business-User verlassen werde. „Bereits in einigen Jahren werden Smartphones ganz normale Massenware sein.“ Dass das nicht früher der Fall sein wird, liegt seiner Ansicht daran, dass sowohl der Preis also auch die Stabilität von Multimedia-Anwendungen noch nicht massentauglich sind. „Der normale Benutzer möchte sich, im Gegensatz zum Technik-Freak, nicht mit Anwendungen herumärgern, die nur teilweise funktionieren.“
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