Microsoft hat eingeräumt, dass sich das Unternehmen viel Ärger hätte sparen können, wenn es früher mit der Amerikanischen Justizbehörde verhandelt hätte. Mehr als ein Jahrzehnt stritt sich das Software-Unternehmen mit der Regulierungsbehörde. 2002 hatte sich Microsoft endlich mit der Bundesregierung auf eine striktere Überwachung der Firmenpraktiken geeinigt. Diesem Beispiel solle Google jetzt folgen.
Microsoft hat sogar seine eigenen Firmenpraktiken geändert und versucht nun nachdrücklich, sich mit der Regulierungsbehörde der Europäischen Union auf guten Fuß zu stellen. „Hätten wir ein wenig schneller nachgegeben, dann wären wir erst gar nicht in diese Klemme geraten“, gibt Marshall Phelps, Microsofts Vizepräsident, zu.
Microsofts größtem Rivalen im Bereich Suchfunktionen und Anwendungen prophezeit Phelps: „Google wird die gleichen Regulierungsprobleme bekommen wie Microsoft.“
Für Firmen, die sich mit dem Kartellamt auseinandersetzen müssen, hat Phelps einen guten Rat. „Man sollte die Beamten des Kartellamts zuvorkommend behandeln. Egal, wie viele gute Anwälte man hat, und egal, über wie viel Geld man verfügt, das Kartellamt gewinnt einfach immer. Umso wichtiger ist es, mit der Regierung zu kooperieren und sie glauben zu lassen, dass sie gewonnen hat. Als Unternehmen gibt man am Besten direkt auf und ändert die Firmenpraktiken.“
Diesen Rat will Google allerdings anscheinend nicht beherzigen: Erst vor kurzem hat das Unternehmen eine Klage eingereicht, in der es sich beschwert, dass die von Microsoft akzeptierten Änderungen in Vista die angeblich ungleichen Wettbewerbschancen bei Suchfunktionen immer noch nicht angehen. Die Klage wurde aber zurückgewiesen.
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