An der Technischen Universität Berlin ist ein optisches Speichersystem entwickelt worden, mit dem bis zu 500 GByte an Daten auf eine Disk geschrieben werden können. Im Gegensatz zu anderen holografischen Lösungen knüpfen die Berliner Forscher aber an bestehende HD-DVD- und Blu-ray-Technologien an. Das Beschreiben und Auslesen erfolgt über herkömmliches Laserlicht. Auch hinsichtlich der Größe unterscheiden sich die neuen Disks nicht vom derzeit gängigen Industriestandard. Der Unterschied liegt in der beschreibbaren Tiefe des Mediums.
Während sich HD-DVDs und Blu-ray-Disks nur auf wenigen übereinander gelagerten Schichten beschreiben lassen, sind die Möglichkeiten des neuen holografischen Mediums weitaus größer. „Der Einsatz fotoempfindlicher Polymere sorgt für die notwendige Transparenz des Materials, damit das Laserlicht in tiefer liegende Schichten vordringen kann“, sagt Susanna Orlic, Leiterin des auf den Namen Microholas getauften Projekts. Beim aktuellen Prototyp schafften die Wissenschaftler insgesamt 50 gestapelte Datenebenen sowie die Rekordspeicherdichte von 500 GByte auf einer Disk in handelsüblicher Größe mit zwölf Zentimetern Durchmesser.
In den nächsten zwei bis drei Jahren rechnen die Forscher damit, den Wert auf über ein Terabyte Speicher verdoppeln zu können. Bewerkstelligt werden soll das unter anderem mit dem Wechsel von grünem zu blauem Laserlicht. Im selben Zeitraum ist auch die Markteinführung des neuen Mediums geplant, für die noch entsprechende Marktplayer gewonnen werden müssen. „Unsere Entwicklung ist die einzige auf der Welt, die etablierte DVD-Technologien mit der Holografie verknüpft“, so Orlic.
Die Einführung neuer Geräte gestaltet sich insofern einfach, als die Technologie problemlos mit bestehenden HD- und DVD-Systemen kompatibel ist. „Ein Lese- und Schreibgerät für die holografische Disk kann dann auch zum Auslesen und Beschreiben von HD-DVDs, Blu-ray-Disks, DVDs und CDs eingesetzt werden. Herstellungskosten sowie Größe und Gewicht des Geräts sind ebenfalls mit aktuell etablierten Geräten vergleichbar“, erläutert Orlic.
Die TU Berlin stellt eine 500-GByte-Disk in Aussicht |
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