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Apple iPhone im Test: Ist der Hype um das Handy begründet?

Die einzige echte Hardware-Menütaste des Iphone befindet sich direkt unter dem Display. Sie führt umgehend zum Startbildschirm zurück, unabhängig davon, welche Applikation gerade verwendet wird. Diese Taste ist sehr nützlich, denn sie spart eine Reihe von Menüsprüngen, wenn man sich gerade in einem Untermenü befindet. Oben auf dem Iphone ist eine Multifunktionstaste zur Kontrolle von Anrufen und der Energieversorgung des Handys. Wenn ein Anruf zu einer unpassenden Zeit eingeht, wird durch einmaliges Drücken der Taste das Klingeln ausgeschaltet und durch zweimaliges Drücken der Anruf an die Mailbox weitergeleitet. Ansonsten kann das Handy über diese Kontrolltaste gesperrt und wieder entsperrt werden. Ein langer Druck auf den Knopf schaltet das Iphone ab.


Die Lautsprecher des Apple Iphone befinden sich unten am Gehäuse.

Am linken Rand befinden sich ein Lautstärkeregler und eine Stummtaste – etwas, das alle Handys haben sollten. (Auch an Palm Treos gilt sie als sehr beliebt.) Am unteren Ende befinden sich zwei Lautsprecher, der Anschluss für die Synchronisierungsstation und das Ladekabel. Leider ist der Anschluss für das Headset am oberen Ende tief eingelassen, so dass man einen Adapter für Ohrhörer mit großem Stecker benötigt. Ist das kundenfreundlich? Nein.

Den Akku des Iphones kann der Benutzer nicht selbst austauschen. Das bedeutet, dass das Iphone an Apple eingeschickt werden muss, um den Akku ersetzen zu lassen. Apple schätzt die Lebensdauer auf 300 bis 400 Ladevorgänge, was wahrscheinlich einer Nutzung von weniger als zwei Jahren entspricht. Nein, man braucht nicht unbedingt einen austauschbaren Akku in einem Handy, doch wie viele Dinge, die im Iphone fehlen, wäre es nett, einen zu haben, insbesondere bei einem so teuren Telefon.

Entgegen früheren Berichten lässt sich die SIM-Karte über eine kleine Schublade oben am Iphone entnehmen. Es ist jedoch unklar, ob unterschiedliche SIM-Karten im Iphone verwendet werden können. Ist dies nicht der Fall, wäre das ein negativer Aspekt, da es den größten Vorteil der Nutzung eines GSM-Handys mit einer SIM-Karte zunichte machen würde. Manche Leute besitzen mehrere Handys und tauschen gerne die SIM-Karten zwischen ihnen aus. Außerdem scheint es, als ob mit der SIM-Karte keine Kontaktdaten von einem anderen Handy importiert werden könnten.

Funktionsumfang

Das Telefonbuch des Iphone ist nur durch die Größe des verfügbaren Speichers beschränkt. Jedem Kontakt kann man acht Telefonnummern, E-Mail-, Internet- und Postadressen, die Berufsbezeichnung und die Abteilung, einen Kurznamen, den Geburtstag sowie Notizen hinzufügen. Man kann Gesprächspartner nicht zu Gruppen zusammenfassen, aber die wichtigsten in einem speziellen Menü speichern, so dass schnell auf sie zugegriffen werden kann. Zwecks Anruferidentifizierung ist es möglich, Kontakten ein Foto sowie einen von 25 mehrstimmigen Klingeltönen zuzuordnen. Nicht unerwähnt sollte auch bleiben, dass man MP3-Dateien nicht als Klingeltöne verwenden kann. Anrufergruppen gibt es ebensowenig.

Zu den weiteren grundlegenden Funktionen gehören Wecker, Taschenrechner und ein Notizbuch. Das ist ein etwas mageres Angebot, wenn man bedenkt, dass selbst die einfachsten Handys inzwischen über wesentlich mehr Funktionen zum Organisieren verfügen, etwa eine Weltzeituhr, eine Stoppuhr und einen Timer. Es gibt auch einen Vibrationsmodus, doch ist dieser etwas schwach geraten.

Der Kalender bietet Tages- sowie Monatsansichten, und ist auch zur Erinnerung an Veranstaltungen oder als Aufgabenliste zu gebrauchen. Die Benutzeroberfläche ist schlicht und übersichtlich, obwohl die Eingabe eines neuen Termins schon einiges an Fingerakrobatik erfordert. Leider gibt es keine Wochenansicht.

Bluetooth und Wireless

Das Iphone bringt vielfältige Wireless-Funktionen mit. Es unterstützt sowohl Wi-Fi als auch Bluetooth. Besonders die Wi-Fi-Kompatibilität ist willkommen, denn diese Funktion fehlt allzu vielen Smartphones. Wenn man im Internet surft, sucht das Iphone automatisch nach dem nächstgelegenen Hotspot. Bluetooth 2.0 ist ebenfalls vorhanden, was für eine schnellere Übermittlung und größere Reichweite als bei Bluetooth 1.2 sorgt. Es gibt auch eine ganze Reihe von Profilen, etwa für die Dateiübertragung, aber ein A2DP-Stereo-Bluetooth-Profil ist nicht darunter. Das braucht man zwar auch nicht unbedingt, aber es wäre ein nettes Extra gewesen.

Apple-CEO Steve Jobs hat das Fehlen von 3G-Unterstützung damit gerechtfertigt, dass der erforderliche Chipsatz zu viel Platz und Strom benötigen würde, aber es wäre doch eine prima Funktion. Das Wi-Fi-Netzwerk ist zwar gut, sofern man eines zur Verfügung hat, aber das AT&T-EDGE-Netzwerk reicht in den anderen Fällen zum Surfen einfach nicht aus. Surfen im Internet per EDGE ist so langsam, dass es schon fast keinen Spaß mehr macht.

SMS und E-Mail

Für die schriftliche Kommunikation bietet das Iphone SMS und E-Mail. Wie bei vielen Smartphones wird ein SMS-Thread als eine lange Konversation dargestellt – eine nützliche Methode, bei der man sich aussuchen kann, auf welche Nachrichten man antworten möchte. Wenn man während des Messagings eine andere Funktion benutzt, kann man hinterher an der Stelle weitermachen, wo man aufgehört hat. Verwunderlich ist allerdings, warum Apple keine MMS ermöglicht. Man kann seine Fotos natürlich per E-Mail versenden, aber ohne Multimedia-Messaging kann man keine Fotos an andere Handys verschicken, was ja eigentlich der Hauptzweck eines Kamerahandys ist.

Das E-Mail-Menü des Iphone bietet integrierte Unterstützung für Yahoo-, Googlemail-, AOL- und Mac-Konten. Man kann das Telefon so einrichten, dass es auch Nachrichten von anderen IMAP4- und POP3-Systemen empfängt, aber zum Testzeitpunkt ist noch unklar, ob diese Funktion wirklich kompatibel zu Exchange-Servern von Unternehmen ist.

Man kann PDF-, JPEG-, Word- und Excel-Dateien anzeigen lassen, aber nicht bearbeiten. Leider kann man noch nicht einmal Text per Ausschneiden und Einfügen übernehmen, wenn man Nachrichten verfasst.

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ZDNet.de Redaktion

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