Dresden: Weltweit größtes 3D-Stadtmodell auf Google Earth

Mit Dresden ist seit Montagabend das größte 3D-Stadtmodell der Welt auf Google Earth online gegangen. Rund 150.000 Gebäude der sächsischen Landeshauptstadt sind damit nun auch virtuell im Netz verfügbar. Für die realitätsgetreue Umsetzung zeichnet das Potsdamer Unternehmen 3D Geo verantwortlich, das bereits für die 3D-Umsetzung von Berlin auf Google Earth zuständig war.

Während der Fokus von Google und Microsoft bei seinen 3D-Kartendiensten in der Vergangenheit zumeist auf den amerikanischen Markt gerichtet war, gilt die Umsetzung des umfangreichen Stadtmodells auch als technologischer Erfolg der Europäer. „Was die Geovisualisierung betrifft, sind Europa und insbesondere die DACH-Region international absolut führend“, sagt Marc Hildebrandt, Geschäftsführer von 3D Geo. Der kommerzielle Fokus der großen Player auf den US-Markt sei dabei irreführend. „Dass derzeit in erster Linie US-Städte hochauflösend und in 3D auf den besagten Plattformen verfügbar sind, heißt gar nichts. Die Technologie dahinter sowie die konzeptionellen Entwicklungsimpulse stammen meist aus Europa“, so Hildebrandt.

Neben 3D Geo zählt vor allem das ursprünglich österreichische Unternehmen Vexcel zu den europäischen Aushängeschildern der 3D-Visualisierung. Es wurde von Microsoft im Zuge seiner Investitionen in die Google-Earth-Konkurrenzplattform Virtual Earth übernommen und arbeitet an der fotorealistischen 3D-Umsetzung von mehr als 3000 Städten in den nächsten fünf Jahren. Ungeachtet des europäischen Know-hows sollen in einem ersten Schritt aber wiederum vor allem US-Städte virtuell umgesetzt werden. Microsoft hat allerdings versprochen, schon bald auch in Europa mit entsprechendem Kartenmaterial nachziehen zu wollen.

Als weiteren Beweis für die europäische Hausmacht bei 3D-Virtualisierungstechnologien werten Experten zudem die Entwicklung des so genannten City-GML-Standards. „Das Problem bei Stadtmodellen in der Vergangenheit war, dass sie zwar schön anzusehen, aber in anderen Systemen nicht weiter bearbeit- oder verwendbar waren“, so Hildebrandt. Mithilfe des Standards soll nun eine bessere Interoperabilität der Modelle und der darin enthaltenen Informationen gewährleistet werden.




Dresden in 3D auf Google Earth (Foto: dresden.de).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

8 Stunden ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

1 Tag ago

Bedrohungen in Europa: Schwachstellen in der Lieferkette dominieren

Hinter 84 Prozent der Zwischenfälle bei Herstellern stecken Schwachstellen in der Lieferkette. Auf dem Vormarsch…

2 Tagen ago

Bericht: Apple arbeitet an faltbarem iPad

Es kommt angeblich 2028 auf den Markt. Das aufgeklappte Gerät soll die Displayfläche von zwei…

2 Tagen ago

HPE baut Supercomputer am Leibniz-Rechenzentrum

Das System basiert auf Hardware von HPE-Cray und Nvidia. Die Inbetriebnahme erfolgt 2027.

3 Tagen ago

Bund meldet Fortschritte in der Netzversorgung

Die Bundesnetzagentur hat ihr Gigabit-Grundbuch aktualisiert. Drei von vier Haushalten sollen jetzt Zugang zu Breitbandanschlüssen…

3 Tagen ago