Second-Life-Bevölkerung vom Aussterben bedroht

Der Hype um die virtuelle Welt Second Life ist vielleicht schon bald Geschichte. Wie aktuelle Zahlen der Betreiberfirma Linden Lab belegen, sind die aktiven Nutzerzahlen im Juni bereits wieder um 2,5 Prozent gesunken. Und auch das Wachstum der Population insgesamt erreichte das niedrigste Niveau der vergangenen sechs Monate.

Noch ist unklar, ob es sich nur um eine vorübergehende Flaute oder schon um das Ende der Second-Life-Hysterie handelt. Allmählich wird jedoch deutlich, dass die virtuelle Welt nicht das halten kann, was sie zunächst versprochen hat beziehungsweise was sich viele Unternehmen erhofft hatten.

„Wir bemerken, dass die Kundenanfragen nach Second Life deutlich weniger werden. Das liegt wohl auch daran, dass immer mehr Zahlen durchsickern, die zeigen, dass die Population in Second Life sehr viel kleiner ist als viele zunächst angenommen hatten“, sagt Axel Schönau, Managing Director der Web-Marketingagentur Global Media. Für viele große Unternehmen sei der Eintritt in die virtuelle Welt daher auch uninteressant. „Ein weiterer Grund für das Abflauen der Euphorie sind auch die vielen negativen Meldungen, die es über Second Life gegeben hat. Wenn beispielsweise von Kinderpornografie die Rede ist, bedeutet das für viele Firmen einfach ein zu großes Risiko“, so Schönau.

Auch die Zeitspanne, die im Durchschnitt in Second Life verbracht wird, ist im Juni mit fünf Prozent nur sehr gering angestiegen. Laut Linden Lab ist es das niedrigste Wachstum seit Dezember 2006. Zumindest die Neuanmeldungen sind aber halbwegs stabil geblieben. Second Life verzeichnete rund 850.000 neue Registrierungen im vergangenen Monat und zählt jetzt 5,2 Millionen Unique-User. Linden Lab plant aber offenbar 700.000 Accounts zu löschen, die zwar angemeldet, jedoch nie aktiv genutzt wurden.

ZDNet.de Redaktion

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