Apple versucht, ausführliche Medienberichte über sein neues Betriebssystem Leopard zu unterbinden. Nachdem das australische Magazin APC vor wenigen Tagen Informationen und Screenshots der Entwickler-Vorabversion veröffentlicht hatte, traf bei den Redakteuren ein Brief der Apple-Rechtsabteilung ein. Darin forderten die Anwälte das Magazin auf, den betreffenden Bericht wieder von der Webseite zu entfernen. Apple habe die Software streng vertraulich nur an Entwickler weitergegeben.
Es sei Medien nicht erlaubt, eigene Screenshots oder Detailinformationen über Mac OS X 10.5 Leopard zu publizieren, hieß es in dem Schreiben. Die Software unterliege dem Copyright von Apple, und das Gesetz verbiete eine unautorisierte Verbreitung. Das APC-Magazin wiederum rechtfertigte sich damit, kein Entwickler zu sein und sich daher nicht an die Vorgaben gebunden zu fühlen. Dennoch wurden die Screenshots aus dem kritisierten Artikel entfernt.
Den Apple-Anwälten war das nicht genug, sie verlangten die komplette Löschung des Artikels. APC habe sich einer Veruntreuung von Betriebsgeheimnissen schuldig gemacht. „Apple ist darauf vorbereitet weitere rechtliche Schritte einzuleiten“, so die Anwälte aus Cupertino. Schließlich fügte sich das australische Magazin auch der zweiten Forderung und nahm den gesamten Artikel aus dem Netz.
Die Aufregung seitens Apple wirkt verwunderlich, zumal die APC-Redakteure durchaus positiv über die neue Systemversion berichtet hatten. Sie lobten unter anderem die Verbesserungen der Benutzeroberfläche. Außerdem seien nur Informationen veröffentlicht worden, die Steve Jobs bereits selbst in aller Öffentlichkeit präsentiert hatte, rechtfertigt sich das Magazin in einem Onlineartikel. Laut APC habe Apple die Absicht, Medienberichte zu unterbinden, um möglichst viele Leser auf die eigene Homepage zu locken, um sich über Leopard zu informieren.
Apple pocht auf Geheimhaltung (Foto: Apple). |
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