Die beiden großen Chip-Hersteller Intel und AMD befinden sich in äußerst unterschiedlichen Situationen. So meldet Intel in seinem jüngsten Quartalsbericht einen Gewinnanstieg von 28 Prozent und scheint damit seine Probleme vom letzten Jahr überwunden zu haben. AMD hingegen erwartet einen Verlust von 85 Cents pro Aktie.
Um die Situation zukünftig zu verbessern, muss AMD entweder eine vehemente Kostensenkung vornehmen oder darauf hoffen, dass sich der Markt für die AMD-Chips in der zweiten Jahreshälfte wieder belebt. Doch schon im letzten Jahr ist wenig so gelaufen, wie es sich das Unternehmen erhofft hatte. Und ohne Quad-Core-Chips, wie sie Intel im Programm hat, war es für AMD besonders schwierig, konkurrenzfähig zu bleiben. Das Unternehmen ist nun gezwungen, seine Dual-Core-Chips zum Niedrigstpreis zu verkaufen.
Laut Angaben von Samir Bhavnani, Analyst bei Current Analysis West, hat sich Intel mit seinen Core 2 Duo als Marktführer in der Branche etabliert. Obwohl AMDs Desktop-Chip Athlon 64 X2 und sein Turion-Chip für Notebooks im Juni die bestverkauften Chips in ihrem Segment waren, hat Intel sowohl durch sein breiteres Chip-Portfolio als auch durch die Pentium- und Celeron-Marken einen eindeutigen Vorsprung erzielt. Laut Current Analysis West beträgt Intels US-Marktanteil inzwischen 64,7 Prozent. AMD hingegen muss sich mit 30 Prozent zufriedengeben.
Marktexperten beobachten mit großem Interesse, was AMD dagegensetzen wird. So könnte die Einführung des Barcelona-Chips im dritten Quartal AMD helfen, die Kunden im Server-Bereich zurückzugewinnen. Auch verfügt das Unternehmen momentan über das größte Kunden-Portfolio, das es je hatte. Dell plant AMD-Desktops in Walmarts zu verkaufen. Und auch Toshiba hat endlich zugestimmt, AMD-Prozessoren in die hauseigenen Notebooks einzubauen. Doch trotz allem wird AMD nur durch ein Wunder einem Verlust an Marktanteilen in 2007 entgehen können.
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