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Seniorengerechte Technologie bedeutet mehr als große Buchstaben

Auf einer Konferenz für Technologie im Gesundheitswesen haben verschiedene Hersteller ihre neuesten Technologien für ältere Menschen vorgestellt. Da der Markt für Lösungen für Senioren boomt, ist es wichtig, dass diese Systeme optimal an die Bedürfnisse dieser speziellen Zielgruppe angepasst sind.

Wie Elizabeth Boehm, Analystin von Forrester Research sagt, gehen diese Bedürfnisse weit über die Vergrößerung der Schrift hinaus. Beispielsweise sei es wichtig, dass die Bildschirme zusätzlich mit Blendschutz ausgestattet würden und die Software über intuitive Kontrollfunktionen verfüge.

Boehm war Keynote-Sprecherin auf der Konferenz und ist Mitbegründerin eines Forschungsprojekts von Forrester im Gesundheitswesen. Ihrer Ansicht nach haben ältere Menschen mit der neuen Technologie besonders deshalb Schwierigkeiten, weil es ihnen schwerfällt, ihren Fokus rasch zu ändern und sich auf Details zu konzentrieren. Nicht nur das Sehvermögen wird schlechter, auch das Vermögen, Farbunterschiede wahrzunehmen, nimmt ab. Besonders Senioren mit Katarakt haben Schwierigkeiten, die Farbe Blau zu erkennen. Das sollten die Designer für Senioren-Software unbedingt berücksichtigen. Auch akustische Signale müssen für Senioren angepasst werden. Tiefe und laute Töne können sie viel besser als Warnsignale wahrnehmen als die verbreiteten kurzen hohen Piepstöne.

Weiterhin nimmt mit höherem Alter die Geschicklichkeit ab. Dies erschwert die Handhabung verschiedener technischer Geräte zunehmend. Um einen Vergleich zu haben, wie schwierig die Bedienung der Geräte für Senioren ist, rät Boehm den Produktentwicklern, einen Bedienungstest mit einem Topfhandschuh durchzuführen. „Die Dinge müssen viel einfacher gemacht werden, ohne dass die älteren Leute dabei verblöden“, so Boehm. Ihrer Ansicht nach sollte die Navigation Schritt für Schritt erfolgen, und die unterstützenden Hilfsfunktionen sollten versteckt sein, denn Senioren sehen sich selbst nicht unbedingt immer als alt und steif an.

„Senioren haben unterschiedliche Fähigkeiten und Einschränkungen. Um diesem Markt gerecht zu werden, und darin erfolgreich zu sein, muss man vier oder fünf verschiedene Produkttypen entwickeln“, sagt Boehm.

ZDNet.de Redaktion

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