Kurzstreckenfunk soll in zwei Jahren 15 GBit/s schaffen

Forscher des Georgia Electronic Design Center (GEDC) arbeiten derzeit an einer ultraschnellen, kabellosen Datenübertragung namens Multi-Gigabit-Wireless. In etwa drei Jahren wollen die Wissenschaftler die Technologie soweit vorangebracht haben, dass sie ein Heimnetzwerk aufbauen können, mit dem sich komplette DVDs in wenigen Sekunden drahtlos übertragen lassen. Kabel sollen sowohl im Heimbereich als auch im Rechenzentrum der Vergangenheit angehören, so die Vision der Forscher.

Das Forscherteam konzentriert sich dabei auf Frequenzen um 60 GHz. Dieses Frequenzspektrum ist in den USA lizenzfrei und somit kostenlos nutzbar. Über die Distanz von einem Meter konnten die Wissenschaftler eine Transferrate von 15 GBit/s erreichen. Bei zwei Meter Abstand ist eine Rate von 10 GBit/s möglich, und über fünf Meter funkt Multi-Gigabit-Wireless immerhin noch mit 5 GBit/s. „Unser Ziel ist es, den Datendurchsatz weiter zu optimieren, um neue drahtlose Anwendungen sowohl in Büro- als auch in Heimumgebungen zu ermöglichen“, so Joy Laskar, der Leiter des Forschungsteams.

Als Anwendungen kommen zwei Hauptbereiche in Frage: die Übertragung von Daten sowie von Videos. Laskar erwartet, dass die ersten schnellen Direktverbindungen in weniger als zwei Jahren zur Verfügung stehen werden. Damit könnten externe Festplatten, Laptops, MP3-Player, Handys und andere Endgeräte große Datenmengen in kurzer Zeit austauschen. In Rechenzentren könnten Server-Racks ohne den sonst unvermeidlichen Kabelsalat installiert werden. „Unsere Arbeit ist ein großer Sprung für die Geschwindigkeit der kabellosen Datenübertragung“, sagt der Wissenschaftler Stephane Pinel. „Bei einer Transfergeschwindigkeit von 10 GBit/s könnte man im Geschäft eine gekaufte DVD in wenigen Sekunden auf das Mobiltelefon laden oder zwei Laptops innerhalb kürzester Zeit synchronisieren.“

Die Kompatibilität von Multi-Gigabit-Wireless mit aktuellen Technologien soll ebenfalls sichergestellt werden. So wird an Adaptern gearbeitet, mit denen Geräte, die bisher über USB oder Firewire angeschlossen werden, auch mit der schnellen Funktechnologie funktionieren. Außerdem wollen die Forscher für Kompatibilität zu den bisherigen WLAN-Standards sorgen. Das Ziel für die kommenden zwölf Monate gibt Pinel mit der Verdoppelung des Datendurchsatzes an. Gleichzeitig soll jedoch der bislang geringe Stromverbrauch stabil gehalten werden.

ZDNet.de Redaktion

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