Nach jahrelanger Stagnation kommt die dritte Mobilfunkgeneration (3G) in Schwung. Mitte 2006 verfügten den Berechnungen von Idate zufolge in Westeuropa gerade neun Prozent der Mobilfunkkunden über ein 3G-Handy. Rund um den Globus wurden 2006 rund 78 Millionen 3G-Handys – acht Prozent der mobilen Endgeräte – verkauft.
2010 soll weltweit bereits jedes fünfte neue Handy mit einer 3G-Funktion ausgestattet sein. Die vor allem in Europa verbreitete 3G-Technologie UMTS konnte Ende des vergangenen Jahres 45 Millionen User auf sich vereinen – ein Plus von 170 Prozent. Dank der rasanten Verbreitung in Italien und Großbritannien hat sich Europa zur größten 3G-Region der Welt gemausert.
Dass sich das Engagement der Provider beim Aufbau der 3G-Infrastruktur jetzt auszuzahlen scheint, zeigt der kräftige Anstieg bei den Datendiensten. Nach Berechnungen von Informa kommt mittlerweile ein Drittel der gesamten Datenumsätze aus dem Nicht-SMS-Bereich. Dennoch hat 3G auf die Gesamtumsätze der Mobilfunkprovider noch wenig Einfluss, heißt es bei Idate. Weltweit hat die Branche mit mobilen Services im vergangenen Jahr 616 Milliarden Dollar erlöst.
Das Wachstum im Mobilfunksektor ist allerdings vorrangig auf die Steigerung der Userzahlen zurückzuführen, betonen die Idate-Analysten. Nachdem im Jahr 2005 die Schallmauer von zwei Milliarden Kunden durchbrochen worden war, telefonierten 2006 bereits 2,6 Milliarden Menschen via Handy. Die durchschnittlichen Kundenumsätze schrumpften allerdings in beiden Jahren um jeweils zehn Prozent.
Für den Umsatzrückgang auf Userbasis machen die französischen Experten unter anderem die Kürzungen der Terminierungsgebühren verantwortlich. Darüber hinaus haben aber auch die Billigpreise der virtuellen Netzbetreiber, die zunehmende Verbreitung von 3G-Services in einigen Märkten sowie der generelle Konkurrenzkampf negativen Einfluss auf die Preisentwicklung. Auch bei den Endgeräten hat Idate sinkende Preise ausgemacht. Der weltweite Umsatz ist 2006 lediglich um sechs Prozent auf 117 Milliarden Dollar gestiegen. Zum einen hätten die Zuwächse in den Wachstumsmärkten den Preisverfall nicht ausgleichen können. Andererseits habe der Preiskampf im Highend-Segment den Herstellern Probleme bereitet.
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