Billigtinte vor dem Aus? Krypto-Chips verhindern Piraterie

Der Chip namens Cryptofirewall wird zwar noch nicht in der Druckerbranche verwendet, ist aber im amerikanischen Pay-TV-Bereich weit verbreitet. Dort sind nach Angaben von CRI bereits 25 Millionen Settop-Boxen mit einer ähnlichen Technologie des Unternehmens ausgestattet. Auch eine Kopierschutzfunktion für Blu-ray-DVDs soll demnächst auf den Markt kommen. Die Druckertechnologie könnte Anfang 2008 verfügbar sein.

Nachahmerprodukte und Piraterie sind unmöglich völlig auszurotten, aber CRI hofft, dass zumindest der dadurch verursachte finanzielle Schaden minimiert werden kann. Es gibt laut Infotrends heute in den USA 123 Millionen Desktop-Tintenstrahldrucker und 25,6 Millionen Laserdrucker.

Was Herstellung und Verkauf von Hardware betrifft, sind Drucker selbst einer der am wenigsten profitablen Bereiche. Häufig verkaufen die Hersteller ihre Drucker sogar mit Verlust und vertrauen darauf, das Geld über den Verkauf der Tinte wieder hereinzuholen. Hewlett-Packard (HP), der weltweit größte PC-Hersteller, verdient tatsächlich am meisten mit seinem Druckergeschäft: 46 Prozent des Gesamtertrags im letzten Quartal wurden von HPs Imaging and Printing Group generiert. Und Tinte spielt dabei eine Schlüsselrolle.

Wie bereits erwähnt, ist das Recycling von Tintenpatronen nicht unbedingt ein Problem. Es gibt eine Vielzahl von Unternehmen, die Patronen legal nachfüllen und wieder verkaufen, was für viele Privatanwender und Unternehmen eine preiswerte Alternative zu den Original-Tintenpatronen der Druckerhersteller ist.

„Dagegen haben wir überhaupt nichts. Das ist ein akzeptierter Bestandteil des Wettbewerbs in der Branche“, so Tuan Tran, Vice President of Marketing and Sales für HPs Verbrauchsmaterialsparte. „Das ist unserer Ansicht nach legale Konkurrenz.“

Etwa 11 Prozent des Geldes für Tintenpatronen und 25 Prozent des Geldes für Schwarzweiß-Lasertoner gehen an Unternehmen, die Patronen wiederverkaufen, die sie nicht hergestellt haben, so John Shane, Director of Marketing bei Infotrends. „Das meiste davon ist völlig legal. Die meisten Fachleute sind überzeugt, dass der US-Markt für illegale Patronen wesentlich kleiner ist als etwa der illegale Markt in China“, so Shane.

Angesichts der Konkurrenz durch Nachahmer sind Unternehmen wie HP nach Ansicht von Tran gezwungen, ihre „primäre Waffe“ gegen Patentverletzungen einzusetzen: Den Rechtsweg. Shane dazu: „Es gibt Leute, die wollen das korrekte Verfahren vollständig umgehen und eine Patrone entwickeln, die mit HP-Druckern funktioniert.“

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ZDNet.de Redaktion

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