Wie in der Vorwoche angekündigt, haben die EU und die USA jetzt offiziell ihre Zusammenarbeit bei den Satelliten-Ortungssystemen Galileo und GPS besiegelt. In einer gemeinsamen Erklärung, die Donnerstagabend veröffentlicht wurde, versprechen die beiden Staatengemeinschaften Kompatibilität ihrer Satellitennavigationssysteme. Unter der Bezeichnung „Global Navigation Satellite System“ (GNSS) werden zukünftig GPS- und Galileo-Signale für Geräte und Service-Provider nutzbar sein. Die Vereinbarung umfasst nur die kommerzielle, zivile Nutzung.
Durch die technische Abstimmung der unterschiedlichen Signale erwarten sich die Verantwortlichen eine bessere Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Geodaten. Insbesondere schlecht abgedeckte Regionen sollen von den parallel geführten Systemen profitieren. Die Vereinbarung noch vor dem Start des europäischen Navigationssystems, der sich mittlerweile auf 2012 verschoben hat, soll Geräteherstellern genügend Zeit geben, um mit Dual-Lösungen auf den Markt zu kommen.
Mit der Vereinbarung zwischen der EU und den USA sind die Weichen für eine offene Nutzung durch den Markt gestellt. Weiterhin ungeklärt ist allerdings, wie die EU die finanzielle Misere nach dem Ausstieg des vorgesehenen Betreiberkonsortiums lösen wird, zu dem neben der EADS auch Alcatel-Lucent, die britische Inmarsat sowie die Deutsche Telekom gehörten. Nach heutigem Stand müssen zu der bereits budgetierten Summe von einer Milliarde Euro zusätzlich noch 2,4 Milliarden für den Aufbau des Systems aufgetrieben werden. Hinzu kommt, dass weitere Verzögerungen des Starts für die Marktchancen von Galileo nicht zuträglich sind. „Wer zu spät auf den Markt kommt, der löffelt auch nicht die dicke Suppe“, sagt etwa der technische Leiter des Forschungs- und Entwicklungszentrum bei Eurospace, Werner Schmidt.
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