Wachstum von Breitband-Internet flaut ab

Das rasante Wachstum von Breitband-Internet beginnt abzuflauen. In den USA verzeichneten die vier größten Kabelnetzbetreiber – AT&T, Verizon, Comcast und Time Warner Cable – im zweiten Quartal dieses Jahres einen Zuwachs von rund 1,2 Millionen Neukunden. Das seien 21 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, berichtet das Wall Street Journal. Obwohl das zweite Quartal meist etwas schwächer ausfällt, zeichnet sich nach und nach der Trend ab, dass der Breitband-Markt zunehmend gesättigt ist. Die Betreiber fangen an, sich nach alternativen Geschäftsmodellen umzusehen und setzen auf neue Medienangebote wie Online-Videos.

Aufgrund des nachlassenden Wachstums wird auch der Konkurrenzkampf zwischen den Kabelunternehmen immer härter. Mittlerweile übertrumpfen sich die Betreiber in den USA regelmäßig damit, die schnellste Verbindung oder zusätzliche Dienste wie etwa Video-Messaging anzubieten. „Wir verzeichnen immer noch Zuwächse, müssen uns aber langsam neue Zugänge dazu überlegen“, sagt Landel Hobbs, COO bei Time Warner Cable. Mittlerweile ist in den USA mehr als die Hälfte aller Haushalte (rund 56 Millionen) an Breitbandnetze angeschlossen. Rund 21 Millionen zusätzliche Haushalte wählen sich per Modem ins Internet ein.

Branchenbeobachter gehen davon aus, dass sich das Wachstum im Bereich Hochgeschwindigkeits-Internet in den Staaten weiter fortsetzen, aber auf längere Sicht hinter anderen Ländern wie Kanada oder Südkorea zurückbleiben wird. Insgesamt liegen die USA in puncto Breitbandpenetration derzeit nur auf Platz 25. Deutschland rangiert auf Platz 18, Südkorea führt die Liste mit 89 Prozent an.

Ein Abflauen der Wachstumsraten könnte sich auch auf andere, von Breitband abhängige Sparten auswirken. So werden vermutlich auch Betreiber von Online-Videoseiten und Telefonservices betroffen sein. Sowohl die Kabelnetzanbieter und Telefonbetreiber als auch eine Reihe von Internetdienstleistern müssen in Zukunft nach neuen Einnahmequellen und zusätzlichen Services Ausschau halten.

ZDNet.de Redaktion

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