Australiens Premierminister John Howard hat eine von den Koalitionsparteien vorgeschlagene Kampagne gegen Internet-Pornografie angekündigt. Das Projekt wird unter der Schirmherrschaft von Australiens Gremium für Internet-Sicherheit Netalert durchgeführt und voraussichtlich 160 Millionen Dollar kosten.
Mithilfe des am 20. August in Kraft tretenden Schutzprogramms soll Eltern geholfen werden, ihre Kinder besser gegen Internet-Pornografie zu schützen. Gleichzeitig will man damit aber wohl auch konservative, christliche Wähler gewinnen.
Der größte Teil des vorgesehenen Budgets (71,8 Millionen Dollar) wird für ein Filterprogramm für Privathaushalte und Bibliotheken aufgewendet. Eltern können dann wählen, ob sie das Filterprogramm direkt auf ihrem heimischen PC installieren, oder von ihrem Internet Service Provider (ISP) eine Verbindung ohne pornografische Inhalte verlangen wollen.
Die individuelle Filterung wird schon ab Ende des Monats erhältlich sein, die Filterung durch die ISPs wird dagegen erst später zur Verfügung stehen. Das liegt daran, dass die australische Regierung nach mehrfachen Tests erhebliche Probleme der Filter auf ISP-Ebene festgestellt hatte. Auch die Internet-Leistung wurde durch die Filterung erheblich reduziert. Weiterhin mangelt es noch an der Skalierbarkeit für größere ISPs.
Die Filter sind aber nur ein Teil des geplanten Programms. Zusätzlich sollen auch Informationskampagnen unterstützt werden, die die Eltern besser über Internet-Gefahren informieren und ihnen Anlaufstellen für Hilfe und Beratung nennen. Darüber hinaus wird mit dem Netalert-Budget das „Online Child Sex Exploitation Team“ der australischen Cyber-Polizei bis 2010 auf 90 Stellen ausgebaut.
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