Von Compact Flash bis Micro-SD: Alles über Speicherkarten

Beim Microdrive, das ursprünglich von IBM kam, handelt es sich – anders als bei den anderen Karten – nicht um einen Flash-Speicher, sondern um eine vollwertige 1-Zoll-Festplatte (2,5 Zentimeter) im Miniaturformat in der Compact-Flash-Größe Typ II. Bereits die 340-MByte-Version wurde von der NASA genutzt, um kleinen Computern in Raumanzügen ausreichend Datenspeicher zu bieten.

Hitachi übernahm Ende 2002 die komplette IBM-Festplattensparte inklusive der Produktionsstätten und der Entwicklungsabteilung. Das Microdrive gab und gibt es auch von anderen Herstellern wie Iomega und Seagate. Es ist mit Kapazitäten von 340 MByte, 512 MByte, 1024 MByte, 1,5 GByte, 2 GByte, 2,2 GByte (unter der Bezeichnung Magicstore), 4 GByte, 6 GByte und 8 GByte im Handel. Als eigenständiges Gerät kommt diese Festplatte in der Bauform einer Compact-Flash-Karte (insbesondere für Digitalkameras) oder als USB-Stick zum Einsatz. Als integrierte Geräte werden Microdrives in MP3-Playern, Personal Digital Assistants (PDAs), Navigationssystemen, digitalen Videosystemen oder Mobiltelefonen verbaut, sofern die Geräte über eine große Speicherkapazität verfügen müssen.


Das aktuelle Hitachi Microdrive 3K8 mit eine Kapazität von 8 GByte liest mit 10 Megabyte pro Sekunde und schreibt 5 Megabyte.

Microdrives erleben durch Flash-Speicher starke Konkurrenz, vor allem durch die SD Memory Card. Sowohl die Microdrives als auch die SD-Karten sind mittlerweise mit 8 GByte erhältlich, Flash-Speicher ist jedoch meist schneller, platzsparender, lautlos, robust, stromsparender und günstiger in der Herstellung. Da es SD-Karten jetzt mit einer Kapazität von bis zu 8 Gigabyte gibt (beispielsweise Sandisk Ultra II SDHC 8GB High), erleben Microdrives einen Preisverfall. Weil aber SD-Karten mit 16- und 32-GByte bereits in der Entwicklungsphase stecken, wird der Preis pro MByte von SD-Karten wieder sinken.

Technik
Im Innern der Gigabyte-Version von IBM rotiert eine Glassubstratscheibe mit 3600 Umdrehungen in der Sekunde (4500 beim 340-MByte-Modell). Transferraten von bis zu 10 MByte pro Sekunde steht ein hoher Strombedarf von bis zu 1000 mA gegenüber. In mobilen Geräten mit geringer Batterielaufzeit kann das zum Problem werden.

Microdrives können in sämtlichen Lagen betrieben werden, also auch kopfüber, was man mit regulären Festplatten nicht machen sollte. Für eine Festplatte ist das Microdrive relativ erschütterungsunempfindlich, dennoch bleibt eine Empfindlichkeit und Anfälligkeit gegenüber starken Erschütterungen und Vibrationen bestehen. In der Praxis haben sich die Hitachi-Laufwerk bewährt und sich als extrem ausfallsicher bewiesen. Trotzdem sind Microdrives anfälliger als normale Compact-Flash-Karten und bieten so einen geringeren Datenschutz.

Da Microdrives mit Compact-Flash-Schnittstelle dicker als normale Compact-Flash-Speicherkarten sind, benötigen sie einen Slot vom Typ CF-II. Auch wenn es sich bei Microdrives um Festplatten handelt, so können sie nicht als Festplatte für den PC genutzt werden, da die monatlichen Betriebsstunden je nach Spezifikation beschränkt sind.

Hersteller:

  • Hitachi
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    ZDNet.de Redaktion

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