Die großen Medien-Konglomerate haben erneut junge Internet-Firmen ins Visier ihrer Akquisitionsbemühungen genommen. Sie investieren inzwischen wieder zwei- bis dreistellige Millionenbeträge in Web-Startups. Und das, obwohl sich in der Vergangenheit viele der Akquisitionen alles andere als erfolgreich erwiesen haben.
So scheint die von Fox Interactive Media im Jahr 2005 getätigte Akquisition von Myspace nicht zufriedenstellend verlaufen zu sein, da Facebook mehr Aufmerksamkeit erhält. Auch NBC musste mit seiner Online-Frauen-Community Ivillage gegen eine starke Konkurrenz ankämpfen und sich letztlich im Juni geschlagen geben.
„Die großen Mediengiganten haben zwar das nötige Kleingeld, aber sie verstehen das Online-Business einfach nicht. Sie wissen nicht, wie Web-Publishing funktioniert“, sagt Alan Mutter, ehemaliger Lektor und jetzt Partner im Venture-Capital-Unternehmen Tapit Partners.
Doch Kenneth Bronfin, Präsident der Hearst Interactive Media Group, ist überzeugt, dass sein Unternehmen mit dem in diesem Monat getätigten Kauf der Social-Shopping-Seite Kaboodle weitaus besser auf die Herausforderungen vorbereitet ist als noch einige Jahre zuvor: „In den letzten zehn Jahren haben wir in über 50 Unternehmen investiert und in vielen Vorständen mitgewirkt.“
Der Grund für Investitionen in schon bestehende Online-Seiten liegt in der Notwendigkeit, schnell den Sprung ins digitale Zeitalter zu schaffen. Viele der alteingesessenen Medienunternehmen waren bislang zu zögerlich, um die neuen Technologien optimal im Medienmix zu nutzen. Deshalb wählen sie nun den Weg, eine bestehende Seite zu kaufen, statt den Versuch zu unternehmen, eine neue Plattform von Grund auf zu entwickeln. Von einer Akquisition versprechen sie sich, von der existierenden Leserschaft, einem eingespielten Team und vorhandenen Werbekunden profitieren zu können.
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