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No End in Sight: Ein IT-Veteran rechnet mit dem Präsidenten ab

Die technische Laufbahn von Charles Ferguson endete vor einem Jahrzehnt mit dem Verkauf seines Unternehmens Vermeer Technologies , Hersteller eines Tools zur visuellen Website-Entwicklung namens Frontpage. Microsoft zahlte dafür die stolze Summe von 133 Millionen Dollar.

Obwohl er seitdem einen ganz anderen Pfad als Autor, erklärter „Politik-Freak“ und lebenslanges Mitglied des Rats für auswärtige Beziehungen eingeschlagen hat, denkt Ferguson noch oft an die lehrreichen Jahre zurück, in denen er ein Software-Startup leitete. Dabei handelt es sich um eine Aufgabe, die ihm zufolge gar nicht so sehr von seinen jüngsten Projekten als Dokumentarfilmer abweicht.

Fergusons erster Film, No End in Sight, kam am vergangenen Freitag in die US-amerikanischen Kinos. Er betrachtet seinen Dokumentarfilm, der beim Sundance Film Festival mit einem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet wurde, als eine unparteiische Analyse der Entwicklungen, die aus der Besetzung des Irak durch US-Truppen eine Spirale der Gewalt entstehen ließen.

Vor dem Kinostart seines Films sprach Ferguson mit CNET/ZDNet über seine Fahrten durch Bagdad in gepanzerten Fahrzeugen und in Begleitung von Leibwächtern. Er erklärt, was er mit seinem Film zu erreichen hofft, und die Rolle der Technologie bei der Produktion seines Films.

ZDNet: Wie kamen Sie darauf, den Irakkrieg zum Thema Ihres ersten Dokumentarfilms zu machen?

Ferguson: Ich habe mich in der Vergangenheit eingehend mit akademischen und politischen Analysen über auswärtige Beziehungen, Verteidigungspolitik und Fragen der nationalen Sicherheit beschäftigt. Diese Themengebiete habe ich auch nie aus den Augen verloren. Außerdem wollte ich schon seit langem einen Film drehen, so dass schließlich eines zum anderen kam. Ich dachte bereits konkret über die Realisierung meiner Filmpläne nach, als der Krieg im Irak begann. 2004 war ich dann zum Abendessen mit George Packer verabredet, einem für „The New Yorker“ tätigen Journalisten. Er war gerade von seiner zweiten oder dritten Reise in den Irak zurückgekehrt und seine Schilderungen machten mir die Bedeutung dieses Konflikts klar. Ich erkannte, dass die Dinge im Irak ganz anders waren als allgemein bekannt – nämlich viel schlimmer. So kam mir zum ersten Mal die Idee zu diesem Projekt.

ZDNet: Was unterscheidet Ihren Film von anderen Dokumentarfilmen über den Irak?

Ferguson: Ich denke, der Hauptunterschied besteht darin, dass ich versucht habe, die Auslöser für all diese Ereignisse darzustellen und zu analysieren. Wie diese Invasion und dieser Krieg in diese schreckliche und endlose Spirale der Gewalt mündeten und den Irak in einen komplett gescheiterten Staat verwandelten. Die anderen Filme über den Irakkrieg gehen darauf nicht ein. Was nun keine Kritik an ihnen sein soll. Im Gegenteil, einige dieser Filme sind meiner Meinung nach wirklich gut… Dennoch sind sie zu spezifisch und individuell konzipiert, und keiner von ihnen geht auf grundsätzliche Fragen ein, zum Beispiel das Zustandekommen der politischen Entscheidungen in Amerika und deren Konsequenzen. Gerade diesen Aspekt fand ich jedoch sehr wichtig.

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ZDNet.de Redaktion

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