Windows Home Server: Freak-Spielzeug oder Alltagslösung?

Microsofts neue Server-Software stellt ihre Dateien nicht nur Rechnern im LAN zur Verfügung, sondern auch über das Internet. Jeder Nutzer kann also von unterwegs auf seine Dateien zugreifen und Daten hochladen.

Da Privathaushalte üblicherweise Provider ohne feste IP-Adresse nutzen, stellt Microsoft jedem Home-Server-Kunden kostenlos einen Verzeichnisdienst zur Verfügung. Dort kann man eine Adresse nach dem Schema http://name.homeserver.com einrichten, unter der der Heimserver ständig erreichbar ist. Windows Home Server überträgt die jeweils aktuelle IP-Adresse an den Microsoft-Dienst.

Ein Assistent macht das Anlegen der Adresse zum Kinderspiel. Voraussetzung ist lediglich eine Windows Live ID (Passport). Allerdings muss im Router noch eine Weiterleitung auf Port 443 konfiguriert werden, was Windows Home Server bei UPnP-fähigen Modellen wie der Fritzbox auf Wunsch selständig erledigt. Andernfalls ist ein manueller Eingriff notwendig. Bei der Freischaltung der angelegten Nutzer für den Web-Zugriff verlangt die Software aus Sicherheitsgründen gegebenenfalls die Vergabe eines komplizierteren Passworts.

Nach dem Login mit den Daten des Windows-Kontos stehen dem Anwender dieselben Ordner zur Verfügung wie im LAN. Über das HTML-basierte Webinterface kann er Dateien hochladen, herunterladen, umbenennen und löschen sowie Ordner anlegen. Um Bandbreite zu sparen, werden Files vor dem Download gezippt. Leider können komprimierte Daten nach dem Hochladen nicht automatisch entpackt werden. Die Verbindung ist per HTTPS gesichert.

Auch die Konsole steht über das Internet zur Verfügung. Damit sind alle Funktionen von der Ferne aus administrierbar. Windows Home Server ermöglicht den Aufbau einer Remote-Desktop-Verbindung zu den PCs im Netz, wenn diese eingehende Verbindungen zulassen. Damit kann man aus der Ferne so arbeiten, als säße man direkt vor der Maschine.

Die Leistung ist abhängig von der Bandbreite. Zwar gehört der Remote-Desktop schon seit Windows XP zum Leistungsumfang, die ständig wechselnde IP-Adresse war aber eine Hürde für viele, die von unterwegs auf ihr System zugreifen wollten.

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ZDNet.de Redaktion

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