Handyanrufe bei 0900-Nummern verteuern sich um 50 Prozent

Ab dem 1. September diesen Jahres können die Anrufe bei 0900-Service-Rufnummern aus dem Mobilfunknetz wegen einer gesetzlichen Neuerung von zwei auf drei Euro pro Minute steigen. Bei den Anbietern von Service-Rufnummern stößt der befürchtete Preisanstieg auf massive Kritik. „Die Gesetzesregelung ist pervers. Im Festnetz gibt es klare Vorgaben für die Minutenpreise. Hier legt der Inhalteanbieter den Preis mit dem Netzbetreiber fest. Für den Mobilfunk gilt das nicht. Hier haben die Mobilfunknetzbetreiber die Preishoheit und nutzen diesen Spielraum aus“, sagt Renatus Zilles, Vorsitzender der Geschäftsführung von Next ID.

Zum 1. September werde es ohne Gegenleistungen der Mobilfunker extreme Preiserhöhungen geben. Das wirke sich für die Verbraucher negativ aus, denn immerhin werden rund 50 Prozent der Serviceanrufe aus dem Mobilfunknetz getätigt. „Darunter werden aber auch die Inhalteanbieter, die Werbewirtschaft, Fernsehen, Zeitungen und Zeitschriften leiden“, so Zilles.

Nach Informationen von Christian Plätke, Geschäftsführer von Intelegence, plane beispielsweise O2 eine Preiserhöhung auf 2,99 Euro pro Minute. „Das ist ein Preisaufschlag von einem Euro, den allein der Mobilfunker kassiert, ohne dafür mehr zu leisten. Das ist skandalös.“

Nach einem Bericht der Zeitschrift Capital werden auch T-Mobile und Vodafone die Preise erhöhen. Nur bei E-Plus bleibe nach eigener Aussage alles beim Alten. Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, bestätigte, dass die gesetzlichen Vorgaben beim Mobilfunk offener gestaltet wurden: „Wenn man aus dem Mobilfunknetz Servicenummern anwählt, zahlt man unter Umständen deutlich mehr als im Festnetz, wo wir klarere Regelungen haben. Das kann man nur durch Aufklärung hinbekommen. Wer aus dem Mobilfunk anruft, muss wesentlich vorsichtiger sein.“

ZDNet.de Redaktion

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