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Kompaktes Smartphone mit Tastatur: HTC S710

HTC ist hierzulande wenig bekannt. Dabei sorgt der taiwanesische Hersteller mit interessanten Konzepten immer wieder für Wirbel. Jüngstes Beispiel: Das HTC Touch mit seinem berührungssensitiven Bildschirm, das auch als Iphone-Konkurrent gehandelt wird. Und da nimmt es nicht Wunder, dass Vodafone, T-Mobile und O2 die asiatischen Smartphones gern ins Programm nehmen – allerdings unter eigenem Label. So findet sich das Touch bei O2 unter dem Titel XDA Nova, bei T-Mobile als MDA Touch. Auch das hier getestete S710 gibt es bei den Netzbetreibern unter anderem Namen: Bei Vodafone beispielsweise wird es unter der Bezeichnung VDA V gehandelt.

Design

Kompakte Riegelbauweise und silberfarbene Verblendungen lassen das Smartphone auf den ersten Blick recht zierlich und schick wirken. Doch sobald der Nutzer das S710 in die Hand nimmt, ist die Leichtigkeit dahin: Denn obwohl das Gerät nur 10,2 mal 5,0 mal 1,9 Zentimeter misst, bringt es 139 Gramm auf die Waage – das ist nichts für die Hemdentasche. Und ein längeres Telefonat ohne Bluetooth-Headset lässt den Arm schnell erlahmen. Pluspunkte gibt es für die solide Verarbeitung: Die gummierte Oberfläche der Rückseite sorgt für eine angenehme Haptik.

Das sonnenlichttaugliche Display hat eine herkömmliche Auflösung von 240 mal 320 Pixeln bei 65.000 Farben, allerdings muss sich der Nutzer mit 2,4 Zoll Bildschirmdiagonale zufriedengeben. Für ein Smartphone ist das nicht gerade viel, bietet die Konkurrenz doch überwiegend 2,8 Zoll.

Der „Home Screen“ zeigt auf einen Blick die wichtigsten Information zu WLAN-Status, anstehenden Terminen, dem eingerichteten Profil (lautlos, Vibration, normal und so weiter) und eingetroffenen Nachrichten an. Der Bildschirm wirkt aufgeräumt und übersichtlich, lässt sich jedoch nicht nach individuellen Vorstellungen anpassen, wie es beispielsweise beim Nokia E90 möglich ist. Lediglich die Farbgebung des Layouts kann der Smartphonebesitzer ändern.

Wenig gelungen sind die Symbole für manche Menüpunkte, beispielsweise für den Communcation Manager (in dem sich unter anderem WLAN, Telefonfunktion oder Bluetooth aktivieren lassen) oder die Java-Applikationen: Sie sind wenig aussagekräftig, und keine Texterläuterung verrät, was sich hinter dem jeweiligen Zeichen verbirgt. Hier kann HTC noch einiges von Research in Motions Blackberry-Modellen lernen.

Die Menüstruktur ist insgesamt recht komplex, zudem hat HTC (zumindest in der Beta-Version des Testgeräts) es versäumt, die unübersichtlich und vielen Menüpunkte besser zu gruppieren um damit kürzere Listen zusammenzustellen. So verliert der Nutzer schnell den Überblick. Beispielsweise ließen sich „Office“, „Bilder & Videos“ oder „Spiele“ bestens unter dem Menüpunkt „Datei-Explorer“ zusammenfassen, statt als Einzelposten aufzutauchen und die Übersicht zu gefährden.

Die Tastatur beschränkt sich auf das Nötigste: 5-Wege-Steuerkeuz, Zifferntasten von Null bis Neun, Zurück-Taste, Home-Button und Annehmen- sowie Auflegen-Taste. Für mehr Komfort hat HTC eine komplette QWERTZ-Tastatur verbaut, sie lässt sich nach rechts herausschieben. Kaum tritt sie zutage, wird auch der Bildschirm von Hochformat auf Querformat angepasst – das geschieht mittelmäßig schnell, binnen ein bis zwei Sekunden. Auf Bewegung reagiert der Mechanismus allerdings nicht.

Die Zifferntasten sind angenehm breit, fühlen sich gut an und lassen sich prima bedienen. Gleiches gilt für die QWERTZ-Tastatur. Zu bemängeln ist lediglich, dass die linke Menütaste oberhalb der Buchstaben zu dicht an dem aufgeschobenen Geräteteil mit dem Display klebt. Sobald der Nutzer sie drückt, stößt er mit dem Finger dagegen. Ebenfalls wenig angenehm fühlt sich das Steuerkreuz an: Zum einen benötigt der Anwender viel Kraft, um es zu bedienen, zum anderen sind die Kanten recht scharf geraten.

An den Seiten des S710 findet der Nutzer einen Knopf für Sprachbefehle, Lautstärketasten und den Direktzugang zur Kamera. Diese ist sogar im Bruchteil einer Sekunde startklar – und damit im Gegensatz zu vielen anderen Smartphones schnappschusstauglich.

Sehr gelungen auch der Zugang zur SIM-Karte: Wenn der Anwender das S710 aufschiebt, findet er auf der Unterseite des Displays den Steckplatz für die Telefonkarte. Er muss also nicht erst umständlich den Akkudeckel samt Akku entfernen, um die Karte wechseln zu können.

Der Lieferumfang umfasst ein Headset, ein Akkuladegerät und ein PC-Verbindungskabel. Schön wäre die Möglichkeit gewesen, die Ohrhöhrer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker anschließen zu können, doch diese Option fehlt. Stattdessen muss der Nutzer das Headset in den Mini-USB-Schacht des Smartphones stöpseln.

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ZDNet.de Redaktion

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