Noch einen Schritt weiter als die britischen Pläne reichen einige Bestrebungen in den USA. So reift beim Department für Homeland Security ein technologischer Masterplan heran, wonach in einigen Jahren bei der Grenzkontrolle Überwachungssysteme die Gefühlsregungen der Einreisenden erfassen. Ein Roboter misst demnach Blutdruck, Puls, Atmung sowie Gesichts- und Körperbewegungen.
Wer sich „falsch“ bewegt und verhält, auf den könnten eingehende Kontrollen zukommen. Ohnehin scannen die USA bereits seit vier Jahren die Gesicht von Flugreisenden. Wie aber der „Lügendetektor der Gefühle“ tatsächlich aus dem Meer der Emotionen staatsfeindliche oder zumindest kriminelle herausfiltern soll, darüber lässt sich trefflich spekulieren. Nach einem Bericht des amerikanischen Magazins „New Scientist“ sollen Laser und Mikrowellen den Körper nach versteckten Gegenständen abtasten.
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Ferngesteuerte Sensoren registrieren Puls, Temperatur, Blutdruck und andere Merkmale. Ein Computer speichert diese Gefühlsregungen, so genannte „Mikroexpressionen“, und andere Daten. Eine intelligente Software wertet sie anschließend aus und soll „normale Touristen“ von „gefährlichen Verbrechern“ unterscheiden helfen.
Während zumindest Touristen aus EU-Ländern innerhalb Europas noch eine relative Freizügigkeit genießen, kommen auf deutsche USA-Reisende weitere Unannehmlichkeiten zu. Unter Umständen endet die Reise nämlich bereits beim Ausfüllen eines Fragebogens am eigenen PC. Der stellvertretende Berliner Datenschutzbeauftragte Thomas Petri berichtete von Plänen, wonach sich USA-Reisende aus 26 europäischen Ländern, die dort nach wie vor visafrei einreisen dürfen, online zwischen 48 und 72 Stunden vor der Einreise mit einem zusätzlichen Fragebogen registrieren sollen.
Das klingt harmlos – was passiert aber, wenn der Computer tatsächlich ein vermeintlich auffälliges Verhalten im Fragebogenabgleich aufspürt, kommentierte Petri. Davon betroffen wären immerhin rund 15 Millionen EU-Bürger, denen schon bei einer kleinen Verhaltensauffälligkeit immerhin der Flug gestrichen werden könnte. „Die Abfrage von Flugpassagierdaten durch amerikanische Behörden hat den Datenschutz ausgehebelt, obwohl die europäische Union keine übertriebenen Forderungen nach einem Minimalschutz gestellt hat“, so der Experte. Angesichts des sensiblen internationalen Klimas nimmt deshalb der Diskussionsbedarf auch in Deutschland weiter zu, verdeutlichte die Kieler Sommerakademie.
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