Der Prozess gegen den früheren Mobilcom-Chef Gerhard Schmid ist unterbrochen worden. Die Verteidigung wirft der Staatsanwaltschaft Korruption vor: Staatsanwalt Axel Goos habe in einem anderen Verfahren gegen Schmid die Hilfe von Anwälten der France Télécom für eine Stellungnahme in Anspruch genommen. Diese hätten ein 25-seitiges Gutachten erstellt, das viel Geld gekostet habe, äußerte Verteidiger Erich Samson vor dem Kieler Landgericht. Es sei ungeheuerlich, dass sich ein Staatsanwalt auf diese Weise Arbeit spare, so Samson. Daraufhin wurde das Strafverfahren ausgesetzt.
Die France Télécom war vor einigen Jahren Teilhaber der damaligen Mobilcom AG. Schmid sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires, dies müsse der US-Börsenaufsicht gemeldet werden.
Die Verteidiger von Schmid wollen Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, vorladen. Er soll bezeugen, dass Schmid im April 2002 nicht zahlungsunfähig war, sondern seinen Kreditverpflichtungen nachkam. Die Staatsanwaltschaft wirft Schmid vor, zu diesem Zeitpunkt Firmenanteile ins Ausland gebracht zu haben.
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