Ironruby: Besser programmieren in der .NET-Architektur

Wegen all dieser Hindernisse richten sich alle Blicke schon gespannt auf Ironruby, das man sich auf jeden Fall einmal genauer ansehen sollte. Dabei wird es die folgenden Kriterien erfüllen müssen, wenn es nach breiterer Akzeptanz strebt:

  • gute Dokumentation
  • Visual-Studio-Integration, einschließlich Intellisense und Debugging
  • Arbeiten mit dem .NET Framework auf Ruby-typische Weise, nicht wie mit Java oder C#
  • darf nicht wie dauerhaft im Betastadium wahrgenommen werden, also fehlerhaft sein oder häufige Aktualisierungen und Updates verlangen
  • muss von Microsoft ebenso unterstützt werden wie VB.NET oder C#

Sollten diese Voraussetzungen nicht gegeben sein, ist das Projekt zum Scheitern verurteilt. Man schaue sich nur einmal die Liste der .NET-Programmiersprachen an, die „niemals“, „vielleicht“ oder „beinahe“ von Microsoft unterstützt wurden:

  • J#: Es war niemandem ganz klar, ob diese Sprache ein Java-Klon oder ein Javascript-Klon sein sollte.
  • Managed C++: C++ verliert rapide an Bedeutung, außer für maschinennahe Anwendungen oder solche, bei denen es sehr auf die Performance ankommt.
  • Ironpython: Mangelhafte Visual-Studio-Unterstützung; Programmiersprachen, bei denen die Einrückung eine Rolle spielt, waren nie besonders populär; schlechte Dokumentation.
  • Perl.NET: Ist nicht wirklich von Microsoft, aber Activestate verfügt über enge Verbindungen zu Microsoft. Einer fehlende Visual-Studio-Unterstützung und sehr gewöhnungsbedürftig, besonders weil Perls Objektmodell nicht mit dem .NET-Framework zusammenpasst.
  • F#: Immer noch unter der Schirmherrschaft von Microsoft Research, also noch nicht für den ernsthaften Einsatz gedacht; funktionale Programmiersprache; schlechte Dokumentation.

Es gilt also die Daumen zu drücken, dass Microsoft bei Ironruby alles richtig macht. Bislang arbeitet ein engagiertes und intelligentes Team daran, aber das allein reicht nicht. Der Unterschied zwischen C# und J# oder F# oder Ironpython besteht darin, dass Microsoft voll hinter C# steht. Aber falls Microsoft Ironruby als gleichwertigen Partner im eigenen Ökosystem betrachtet, dürfte das Projekt eine reale Überlebenschance haben.

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ZDNet.de Redaktion

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