Wirtschaftlich macht ein extrem starker Preisdruck der gesamten Ausrüsterbranche zu schaffen, in der zur Zeit nur Cisco und Ericsson Oberwasser zu haben scheinen. Sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk sinken weltweit die Endkundenpreise. Die Netzbetreiber geben diesen Druck an die Ausrüster weiter. Neue Konkurrenz aus China verschärft die Entwicklung noch: Unternehmen wie Huawei und ZTE drängen verstärkt in Länder außerhalb ihres Heimatmarktes und versuchen, sich dort durch Tiefpreise Marktanteile zu sichern.
Darauf musste auch Alcatel-Lucent ebenfalls die Preise senken, kann sich das aber bei den Kosten seines noch immer mächtigen amerikanisch-Französischen Apparates nicht leisten. Weitere Entlassungen werden wohl die Folge sein. Im Februar hatte Patricia Russo angekündigt, 12 500 Stellen zu streichen und so die Kosten um 1,7 Milliarden Euro binnen drei Jahren zu senken. Dabei wird es wohl nicht bleiben.
Besser gewappnet scheint Ericsson zu sein. Firmen-Chef Carl-Henric Svanberg hat vor kurzem die künftige Marktentwicklung positiv entwickelt bewertet. Das Wachstum von mobilen Datendiensten sei weitaus schneller als erwartet. Es gebe bereits Engpässe bei den Netzen, die zu einem erhöhten Investionsbedarf beim Ausbau der Mobilfunknetze führen dürfte. Das sollte auch dem neuen, erst im April gegründeten Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks helfen. Doch das finnisch-deutsche Joint-Venture steckt in den roten Zahlen. Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo machte Anfang August den harten Wettbewerb sowie Anlaufschwierigkeiten des neuen Unternehmens für das schlechte Abschneiden verantwortlich.
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