Der japanische Elektronikkonzern NEC steht offenbar kurz vor dem Delisting an der US-Technologiebörse NASDAQ. NEC sieht sich eigenen Angaben zufolge nicht in der Lage, bei der Erstellung seiner Bilanz die strengen Vorgaben der US-Wertpapierbehörde SEC zu erfüllen. Die bereits zum zweiten Mal verlängerte Frist für die Abgabe der Bilanz läuft am heutigen Dienstag aus.
Bei Verpassen der Deadline droht NEC am 27. September der Ausschluss seiner an der NASDAQ gehandelten American Depositary Receipts (ADR), berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Die in den USA gehandelten ADRs entsprechen rund 2,9 Prozent der gesamten NEC-Aktien. Die Vorgaben der Börse Tokio sowie der japanischen Finanzmarktaufsicht würden bei der Erstellung der Bilanz jedoch erfüllt, betont das Unternehmen.
Konkret geht es bei der Auseinandersetzung mit der US-Technologiebörse um eine von den US-Behörden geforderte Analyse der Umsätze im Software-, Wartungs- und Servicebereich des Konzerns. Laut WSJ gerät NEC damit aber nicht zum ersten Mal in Konflikt mit den US-Behörden. Bereits Anfang des Jahres waren zehn Angestellte beschuldigt worden, Aufträge manipuliert zu haben, um so Bestechungsgelder zu kassieren. NEC musste daraufhin seine Bilanz neu erstellen.
Sollten die ADRs Ende dieser Woche tatsächlich aus dem NASDAQ-Handel genommen werden, ist eine Neuerstellung der Zertifikate ausgeschlossen. ADR-Besitzer sollten daher ihre Anteile in den USA im Freiverkehr verkaufen oder die ADRs auflösen und den Zertifikaten zugrunde liegende, normale NEC-Papiere am japanischen Aktienmarkt weiter handeln, rät NEC.
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