Schwachpunkt in der Virtualisierung ist beim derzeitigen Stand der Technik das I/O. Platten- und Netzwerk-Controller sind heute alle memory-mapped. Die fehlende Memory-Virtualisierung der CPUs macht sich hier besonders stark bemerkbar.
ZDNet hat Netzwerk- und Festplatten-I/O getestet. Um die Geschwindigkeit der Festplatte zu testen, wird ein Windows-Defender-Scan auf der C:-Partition durchgeführt. In beiden virtuellen Maschinen ist exakt die gleiche Dateistruktur, inklusive der Fragmentierung vorhanden. Hier konnten keine signifikanten Unterschiede gemessen werden. Parallels war mit 927 Sekunden geringfügig schneller als Fusion mit 960 Sekunden. Dies entspricht einem Unterschied von nicht ganz 3,5 Prozent.
Ganz anders sieht es beim Netzwerk-I/O aus. Im Test wurde 1 GByte Daten über eine TCP-Verbindung geschickt. Als „Sparringspartner“ dient ein AMD Athlon 64 6000+ mit 3 GHz. Beide Rechner sind mit einer 1 GBit/s Netzwerk-Karte, inklusive TCP/IP-Offloading ausgestattet.
Unter nativem Windows werden etwa 45 MByte/s erreicht. Fusion erreicht im Test nur magere 20 MByte/s, was einen Verlust von mehr als 50 Prozent bedeutet. Parallels enttäuscht hier voll und ganz. Es werden gerade einmal 10 MByte/s erreicht. Beide Systeme lassen somit zu wünschen übrig.
Insbesondere die von Parallels gepriesene „Lightweight-Hypervisor-Technologie“ kann beim I/O in der Praxis genauso wenig überzeugen, wie theoretische Betrachtungen zu einem derartigen Modell in einer Hybrid-Kernel-Umgebung, wie dem Darwin-Kernel.
Bezüglich Stabilität und Robustheit können sich beide Produkte sehen lassen. Im Test stürzt Parallels kein einziges Mal ab. Fusion bringt es auf einen einzigen Absturz des Frontends. Nach dem erneuten Aufruf von Fusion erscheinen sofort alle Windows-Anwendungen wieder auf dem Desktop. Datenverlust ist nicht zu beklagen, da die virtuelle Maschine weiterläuft.
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