US-Software beherrscht die ganze Welt – in fast allen Bereichen. Nur auf dem Feld der Betriebswirtschaft tun sich amerikanische Anbieter traditionell schwer. Jetzt versucht Lawson den Sprung über den großen Teich und wiederholt einige Fehler seiner Vorgänger, aber nicht alle.
Die Chance für den Markteintritt in Deutschland verschaffte sich Lawson vor über einem Jahr durch den Merger mit dem schwedischen ERP-Spezialisten Intentia. Das Unternehmen war zwar finanziell angeschlagen, kam aber beim Umsatz immerhin auf Rang acht der hiesigen ERP-Anbieter. Positiv schlägt zu Buche, dass sich der neue Eigner nach der Übernahme „intensiv und erfolgreich“, so Marketingleiter Dieter Roskoni, bemüht hat, die Altkunden bei der Stange zu halten.
Dafür hatte die US-Zentrale von Lawson nichts Eiligeres zu tun, als die Firmen- und Produktbezeichnungen des schwedischen Zukaufs zu eliminieren. Dabei werden hier zu Lande vorläufig nur Intentia-Produkte vermarktet, die jetzt M3 anstatt Movex heißen. Derart unsensibles Global Branding vergrault Neukunden, die sich zwei Dinge fragen: Wer zum Teufel ist Lawson? Und seit wann kommt aus den USA brauchbare ERP-Software?
Hier liegt einer der Gründe, warum sich heute kaum mehr jemand an die Offensiven von US-Anbietern wie McCormack & Dogde (M&D) Ende der 80er oder an Dun & Bradstreet in den 90 Jahren erinnert. Diese Konzerne haben nicht nur versucht, ihre Marke zu etablieren, sondern auch angloamerikanische Vorstellungen von Unternehmensführung.
Stattdessen haben sich in den USA wie anderswo in der Welt die technischen und betriebswirtschaftlichen Konzepte der SAP durchgesetzt. Tatsächlich regt sich unter US-Anbietern derzeit die Hoffung, aus den – nach einer Reihe von Skandalen – massiv verschärften Buchhaltungs- und Offenlegungsregeln Wettbewerbsvorteile ziehen und die Welt mit entsprechenden Produkte beglücken zu können. Sie sollten sich in Erinnerung rufen, dass es selbst Oracle nie gelungen ist, mit seinen Financials-Paket auf dem europäischen Kontinent zu landen.
Es geht auch anders: „Think global, act local“ lautet insbesondere im Mittelstandsgeschäft die Devise. So hat der britische Software-Konzern Sage sich seinen deutschen Markteinstieg abgesichert, indem er sich mehrere Jahre Zeit ließ, bis er den Namen der deutschen Tochter KHK aus dem Logo strich.
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