Gary Forsee ist mit sofortiger Wirkung als CEO von Sprint Nextel zurückgetreten. Mit seinem Rücktritt reagiert Forsee auf den Druck der Investoren, die den Vorstand aufgrund von schlechten Leistungen zu Änderungen bewegen wollten. Seit Sprints Übernahme von Nextel in 2005 waren die Aktien um rund 27 Prozent gefallen. Außerdem geht Sprint davon aus, im dritten Quartal 337.000 Abonnementen zu verlieren.
Bis ein neuer Geschäftsführer gefunden ist, soll Finanzvorstand Paul Saleh die Position übernehmen. Laut dem Vorstandmitglied Irvine Hockaday will das Unternehmen vor allem extern nach Kandidaten für den CEO-Posten suchen.
Investor Ralph Whitworth, dem zwei Prozent der Sprint-Aktien gehören, sagte letzte Woche gegenüber US-Medien, dass es kein Vertrauen mehr in Forsee gebe. Seine größte Sorge gelte jedoch Sprints neuem Fokus auf die nächste Generation von WLAN-Netzwerken. Anstatt sich auf das Handy-Hauptgeschäft zu konzentrieren, das über die letzten Quartale hinweg kontinuierlich Kunden verloren hat, verpflichtete sich das Unternehmen, bis 2010 fünf Milliarden Dollar auf den Ausbau des neuen Netzes zu verwenden.
Anfang des Jahres nämlich hatte Sprint einen Deal mit dem Netzwerkanbieter Clearwire abgeschlossen. Er sieht vor, ein Wimax-Netz aufzubauen, das bis Ende 2008 ungefähr 100 Millionen Kunden in den USA nutzen. Bislang ist unklar, welchen Einfluss der Managementwechsel auf Sprints Pläne haben wird – ein neuer CEO könnte die Projekte stoppen. Das war zumindest bei Earthlink der Fall: Mit einem Wechsel des CEOs hatten sich dessen WLAN-Pläne drastisch geändert.
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