Medienkonzerne beschließen Richtlinien gegen Internetpiraterie

Eine Koalition der wichtigsten Medien- und Technologieunternehmen hat einen Satz von Leitlinien gegen Internetpiraterie veröffentlicht. CBS, News Corp (Myspace) und Fox Entertainment, NBC Universal, Viacom, Microsoft und Disney sowie die Videoportale Dailymotion und Veoh Networks beschlossen eine Partnerschaft zum Schutz von Urheberrechten im Internet und einigten sich auf gemeinsame Richtlinien. Nach Angaben mehrerer Quellen hatten Disney und Microsoft das Projekt initiiert. „Die von uns aufgestellten Prinzipien erkennen die gemeinsame Achtung von Urheberrechten an und fordern den Einsatz von effektiven Filtertechnologien,“ heißt es in der Erklärung.

Auffällig ist, dass Google in dieser Koalition fehlt. Das Unternehmen stellte stattdessen seine neue Filtertechnologie zum Aufspüren von urheberrechtlich geschütztem Material auf Youtube vor, die es für ausreichend hält. Zwar war Google anfangs an den Gesprächen beteiligt gewesen, hatte sich dann aber wieder zurückgezogen.

„Wir begrüßen die Idee, verschiedene Medienkonzerne an der Entwicklung von wirksamen Identifikationstechnologien für Webinhalte zu beteiligen. Wir sind vor allem froh darüber, dass die Notwendigkeit zur Kooperation erkannt wurde. Wir werden auch in Zukunft mit allen zusammenarbeiten, um unsere führenden Tools weiter zu verbessern“, sagt Youtubes Chefingenieur Jeremy Doig.

Laut einem Youtube Sprecher haben die Chefs des Videoportals gemeinsam mit Google beschlossen, der Koalition nicht beizutreten, da sie durch die Einführung von Richtlinien ein Ende der Innovationen befürchten.

Andere Quellen mutmaßen jedoch, dass der Milliardenprozess zwischen Viacom und Google wegen Copyright-Verletzung die Ursache für Googles Alleingang sei. Zudem verlangten die Leitlinien das Blocken von illegalen Inhalten bereits vor einem möglichen Zugriff durch die User. Googles Filtersystem lösche jedoch lediglich bereits online gestellte fragwürdige Inhalte.

Die Koalition plant, ihre Leitlinien noch in diesem Jahr umzusetzen. Allerdings ist unklar, ob dazu weitere Partnerschaften mit Portalen erforderlich sind, oder ob die beiden zur Koalition gehörenden Portale ab sofort die bevorzugten Partner der Content-Produzenten sind.

ZDNet.de Redaktion

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