Icann will Whois abschalten

Die Internet-Aufsichtsorganisation Icann will den Fortbestand der Whois-Datenbank zur Disposition zu stellen. Whois-Datenbanken seien – etwa im Sinne des Datenschutzes – problematisch. Selbst Benutzer ohne kommerzielle Zielsetzung würden zur Offenlegung ihrer privaten Daten gezwungen, was gegen kanadische und europäische Datenschutzbestimmungen verstoße.

Copyright-Verfechter stellen sich allerdings gegen den Vorschlag, da sie diese Datenbank benötigen, um Markenrechts- und Copyrightverletzungen aufzuspüren. „Öffentlich verfügbare und akkurate Auskünfte über Domaininhaber sind zur Bekämpfung von Straftaten, Terroristen, Volksverhetzung und Kinderpornografie unverzichtbar“, sagt die American Intellectual Property Law Association (AIPLA).

Doch die Datenschützer halten dagegen, dass kriminelle Domain-Eigentümer bei der Registrierung einer Website die Standards der Icann ohnehin nicht einhalten und ihre wahre Identität samt Namen und Adresse verschleiern. Spammer haben ebenfalls Wege gefunden, ihre Identität zu tarnen. Und selbst unbescholtene Domainbesitzer scheuen sich inzwischen, ihre privaten Informationen auf diesem Weg öffentlich abrufbar zu machen.

Unterstützung erhalten die Gegner auch von eine Studie der Syracuse University, die zu dem Ergebnis kommt, dass die Whois-Datenbank nur noch aufgrund einer veralteten Regel aus den Anfangszeiten des Internet besteht.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

12 Stunden ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

4 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

5 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

5 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago