Yahoo strebt wegen Rentabilitätsproblemen den Verkauf oder die Schließung einiger europäischer Unternehmensbereiche an. So sei ein entsprechendes Ultimatum an die Belegschaft für das erste Quartal 2008 als entscheidendes Signal zu werten, berichtet die Financial Times. Vor dem Hintergrund der Turbulenzen erwägt der seit April 2007 amtierende Europa-Chef Toby Coppel bereits den Verkauf der 2004 übernommenen Preisvergleichsplattform Kelkoo.
Laut Coppel werde das Unternehmen aufgrund schlechter Leistung auch andere Europa-Services einer genaueren Prüfung unterziehen. Das Geschäft in Europa sei mit wesentlich höheren Anforderungen verbunden und dadurch schwieriger als anderswo.
Coppel zufolge sind die Probleme in Europa nicht neu und liegen darin begründet, dass sich Yahoo in der Vergangenheit nicht ausreichend dem Europa-Geschäft gewidmet hat. Der CEO gesteht ein, dass Yahoo nicht zu jedem Zeitpunkt aktuelle Technologien eingesetzt habe. Vielmehr seien zu viele Applikationen eingerichtet worden, die zu wenig miteinander kommuniziert hätten.
Als Weg aus der Europa-Misere will das Unternehmen künftig verstärkt auf Bereiche mit tagesaktuellen Inhalten setzen. Sowohl das Segment „Nachrichten“ als auch die Interessenbereiche „Sport“ und „Aktienmarkt-Analysen“ sollen forciert werden. Anstatt auf neue Angebote oder lokale Neueinstellungen zu setzen, arbeite man lieber an der Attraktivität der vorhanden Angebote, so Coppel. Auch seien weitere Kooperationen mit Anbietern wie der britischen Social-Networking-Plattform Bebo mittel- bis langfristig nicht ausgeschlossen.
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