Die Bürgerrechtsgruppe Move On macht gegen die Werbeoffensive des Social-Networking-Portals Facebook mobil. Wie das Wall Street Journal berichtet, haben die Datenschützer eine eigene Facebook-Gruppe eingerichtet, in der sich protestierende Nutzer versammeln können.
Im Zuge des vor rund zwei Wochen gestarteten Werbeprogramms Facebook Ads werden unter anderem auch so genannte Social Ads – Werbebotschaften auf Basis des individuellen Surfverhaltens der einzelnen User – eingesetzt. Facebook sammelt Daten auch dann, wenn sich die Mitglieder auf bestimmten Seiten außerhalb der Community, etwa auf Homepages von Werbekunden der Plattform bewegen.
Auf der Homepage von Move On können Anwender ab sofort eine Petition unterschreiben, die sich gegen die Weitergabe von Daten über das Online-Kaufverhalten der Facebook-Nutzer richtet. Denn im Zuge der neuen Werbeaktivitäten des Social Networks werden die Freunde eines Mitglieds laufend darüber informiert, wenn beispielsweise ein Buch gekauft, ein Video online ausgeliehen oder eine Kinokarte reserviert wurde.
Die „Beacon“-Anzeigen werden auf Nachrichten-Bulletins geschaltet, auf denen die Nutzer Neuigkeiten aus ihrem Online-Freundeskreis nachlesen können. Offenbar lässt sich Beacon auch nicht komplett deaktivieren, sondern muss im Zweifelsfall auf jeder Partnerwebseite von Facebook extra außer Kraft gesetzt werden.
Wie Facebooks Datenschutzbeauftragter Chris Kelly gegenüber dem Wall Street Journal erläuterte, seien die Werbeaktivitäten ausreichend transparent. Einerseits würden die Nutzer bei Kauf- und Bestellvorgängen auf Partnerseiten auf die Weitergabe von Informationen hingewiesen und könnten dem per Mausklick widersprechen. Andererseits erscheine auch beim nächsten Einloggen auf der Plattform eine Benachrichtigung und der Anwender müsse der Veröffentlichung von Kaufinformationen erneut zustimmen. Doch laut Datenschützern erscheint diese Nachricht nur ganz kurz als Pop-up und kann sehr leicht übersehen werden.
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