Million Book Project startet virtuelle Weltbibliothek

Das „Million Book Project“ hat mehr als 1,2 Millionen Bücher digitalisiert und stellt sie nun online über die Webseite der Universal Library zur Verfügung. Das gemeinsame Projekt der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, der Zhejiang-Universität in China, dem Indian Institute of Science in Bangalore und der Bibliothek von Alexandria hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst alle Bücher zu digitalisieren. Insgesamt seien dies etwa 100 bis 300 Millionen Werke. Dadurch sollen die Bücher nicht nur vor dem Verlust bewahrt, sondern allen Menschen unabhängig von ihrem Wohnort zugänglich gemacht werden.

„Wenn die Bücher einmal im Internet sind, werden sie unsterblich“, sagt Michael Shamos, am Projekt beteiligter Computerwissenschaftler der Carnegie Mellon University. Man wolle durch das aktuelle Projekt verhindern, dass es wieder zu einem solchen Wissensverlust wie durch den Brand der alten Bibliothek in Alexandria komme.

Die erste Million Bücher wurde 2006 und 2007 in 50 Scan-Zentren digitalisiert. Damit sollte vor allem gezeigt werden, dass ein derartiges Vorhaben überhaupt machbar ist und nicht ewig dauert. Täglich werden jetzt von 1000 Angestellten 7000 Bücher eingescannt.

Digitalisiert wurden bisher Bücher, die bis zum Jahr 1000 zurückreichten. Ein Großteil davon stammt jedoch aus diesem und dem letzten Jahrhundert. Von einer halben Million Bücher ist das Erscheinungsjahr nicht bekannt. Bislang finden sich in der Online-Bibliothek nur wenige Werke auf Deutsch. Die überwiegende Mehrzahl ist in englischer oder chinesischer Sprache verfasst. Auch Bücher in verschiedenen indischen Sprachen sind darunter.

Unterstützt wird das ambitionierte Projekt von der National Science Foundation, die 3,6 Millionen Dollar für Scanner, Computer, Server und Software zur Verfügung gestellt hat. Auch China und Indien haben jeweils zehn Millionen Dollar und Personal bereitgestellt. Unklar ist allerdings noch, wie die Zukunft der virtuellen Weltbibliothek aussehen soll. So sind die Fragen, wer die Bibliothek am Leben erhalten und wie dies geschehen soll, noch gänzlich ungeklärt.

ZDNet.de Redaktion

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