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Psychotherapeuten fordern Verbot von Killerspielen

Deutschlands Psychotherapeuten machen sich für ein gesetzliches Verbot so genannter Killerspiele stark. Die Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (GWG) fordert, Computerspiele vom Markt zu verbannen, in denen Jugendliche für das Töten und Foltern von Menschen belohnt werden.

Laut GWG würden solche Spiele zunehmend verharmlosend vermarktet und unter dem Deckmantel des Begriffs „Medienkompetenz“ angepriesen. „Die Forderung für ein Verbot baut auf Erfahrungen aus der Praxis der Therapeuten sowie aus schulpsychologischen Einrichtungen auf. Wir stehen hier vor einem komplexen Thema, und wenngleich ein negativer Zusammenhang zwischen Killerspielen und dem Verhalten von Kindern nicht schwarz auf weiß nachgewiesen ist, so zeigt sich doch, dass diese Spiele zuallererst das Mitgefühl töten“, sagt GWG-Sprecherin Ursula Reinsch.

Vor allem auf jüngere Kinder hätten gewaltverherrlichende Videospiele einen deutlichen Einfluss. Besonders Jungen sind den Psychotherapeuten zufolge davon betroffen und verhalten sich aggressiv und gleichgültig gegenüber sozialen Regeln. Ein Verbot von Killerspielen sei notwendig, damit der Grundkonsens einer humanen Gesellschaft erhalten bleibe.

„Wir wollen ein Verbot für die Herstellung und den Vertrieb solcher Spiele erreichen. Natürlich kann das allein die Problematik nicht lösen, aber wir sehen das als ersten Schritt“, sagt Reinsch. Es gebe in Deutschland zwar Gesetzesgrundlagen, die gewaltverherrlichende Inhalte verbieten, diese würden von der USK aber nicht ausreichend umgesetzt. „Selbstkontrolle allein genügt hier einfach nicht“, erklärt die GWG-Vertreterin.

Neben der Forderung nach einem gesetzlichen Verbot weisen die Psychotherapeuten auch auf die Verantwortung der Erziehungsberechtigten hin. „Die Eltern müssen in erster Linie mit den Kindern im Gespräch bleiben und dürfen die Augen nicht verschließen. Aus psychologischer Sicht empfiehlt es sich, die betreffenden Spiele zunächst einmal gemeinsam mit dem Kind bis zum Ende durchzuspielen“, so Reinsch. Danach könne man konkret über die Inhalte sprechen, was unbedingt auf einer erzieherisch vernünftigen Ebene geschehen müsse.

ZDNet.de Redaktion

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