Man mag es kaum mehr glauben, aber diesmal soll es wirklich passieren: Der Linux-Desktop kommt gewaltig. Das Marktforschungsinstitut Forrester belegt diese oft gehörte Ankündigung mit einer neuen Studie. In der Untersuchung mit dem Titel „How Windows Vista Will Shake Up The State Of The Enterprise Operating System“ heißt es, das Interesse am Linux-Desktop sei inzwischen einfach zu stark, als dass dieses Phänomen wieder von der Bildfläche verschwinden könnte. Man solle sich im Verlauf des nächsten Jahres darauf gefasst machen, dass „Linux auf dem Desktop wachsen wird, weil die Distributoren sehr hart daran arbeiten, es zu einer Enteprise-Class-Lösung zu machen“.
Analyst Benjamin Gray stellt den Lesern die Fragen „Werden Desktop-Manager weiterhin den Pfad der Standardisierung auf der Windows-Plattform beschreiten?“ und „Wird Linux auf dem Enterprise-Desktop weiterhin nicht existieren?“. Beide beantwortet er eindeutig mit „auf keinen Fall“.
Wenn Linux im kommenden Jahr signifikante Marktanteile gewinnen kann, was wird dann aus Windows, dem Desktop-Betriebssystem Nummer 1? Der Analyst sieht das neue Microsoft-Betriebssystem Windows Vista auf mindestens einem Viertel aller Unternehmens-Desktops. Bislang sei man von dieser Marke aber noch weit entfernt, weil noch viele Firmen Windows XP im Einsatz haben.
Gray führte eine Umfrage unter Unternehmen aus Europa und USA durch: Etwa die Hälfte davon habe bereits konkrete Pläne mit Vista. 7 Prozent habe mit dem Deployment begonnen. Bis Ende 2008 werde diese Zahl auf 32 Prozent wachsen, prognostiziert der Analyst. 2009 würden dann nochmal 17 Prozent hinzukommen.
Zumal Vista mit einer installierten Basis von 2 Prozent angefangen hat. „Die Ära von Vista hat in den Unternehmen offiziell mit einem Wimmern begonnen“, scherzt Gray. Doch dürfe man deshalb das Betriebssystem keinesfalls unterschätzen. Diese 2 Prozent „sind die ersten Schneeflocken vor dem Sturm“. Die Unternehmen seien eben sehr vorsichtig gewesen. Und noch immer warteten viele Unternehmen auf das Service Pack 1, das im ersten Quartal 2008 auf den Markt kommt.
Ein weiterer Aspekt der Studie behandelt Anwender von Windows 2000. Nur knapp 40 Prozent dieser Unternehmen tragen sich überhaupt mit dem Gedanken, auf Vista zu migrieren. Nur 4 Prozent wollen noch in diesem Jahr auf Vista gehen. 20 Prozent könnten dann 2008 umsteigen. Bei XP-Anwendern ergibt sich ein anderes Bild: Etwa die Hälfte wollen bis 2010 auf Vista migrieren.
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