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Grün und grüner: Geld von Google fürs Gemeinwohl

ZDNet: Wie stark ist Ihr Engagement in Sachen Ressourcen, Zeit und Personal?

Brilliant: Sehr stark. Unser Engagement wird sich auf zwei Weisen manifestieren. Einmal wird Google.org aktiv investieren. Wir sind bereits von zahlreichen Wagniskapitalgesellschaften angesprochen worden, ob wir mit ihnen zusammenarbeiten wollen. Über Google stellen wir auch Leute für eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung ein, die zeitgleich mit der Bekanntgabe eingerichtet wurde. Dies sind schon solide Ressourcen, aber es ist erst der Anfang. In der Pressemeldung haben wir Hunderte Millionen Dollar an Kapital in Aussicht gestellt.

ZDNet: Was wird aus diesen Bemühungen werden? Das klingt nach mehr als nur nach ein paar Investitionen. Kann daraus etwas wirklich Großes und Langfristiges werden?

Brilliant: Das hängt von den Ergebnissen ab. Ich war freudig überrascht, dass unsere Ausschreibung [für das Hybridauto] auf siebenmal so große Resonanz gestoßen ist wie erwartet. Wir erhalten so viele weitere Gelegenheiten für Investitionen. Daher ist es schwierig, diese Frage zu beantworten, ehe wir erste Ergebnisse haben. Aber wir gehen äußerst ernst an die Sache heran.

ZDNet: Wie fügt sich dies in das Ziel von Google.org ein, die Gesundheitsversorgung zu verbessern und die Armut zu bekämpfen?

Brilliant: Nun, wir sind in drei Bereichen aktiv: weltweite Gesundheitsversorgung, Bekämpfung der Armut und Reduzierung oder Verhinderung des Klimawandels. Wir haben drei weitere Initiativen, die wir im Januar bekanntgeben werden. Das ist also nicht unser einziges Tätigkeitsfeld, aber gewiss eines, das für uns wie für jedermann von entscheidender Bedeutung ist.

ZDNet: Demnach ist der Klimawandel unser größtes Problem? Wie sieht Ihre Prognose aus?

Brilliant: Das ist in der Tat unser größtes Problem, und ich werde Ihnen sagen, warum. Mikrokreditorganisationen in Bangladesch haben 5 Millionen Menschen Kredite gewährt, hauptsächlich Frauen. Das hat das Leben der unterstützten Menschen verändert. All dies würde buchstäblich hinweggespült werden, wenn die globale Erwärmung und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels in dem Maße stattfinden sollte, wie es derzeit diskutiert wird.

Aktuelle Schätzungen gehen von einem Temperaturanstieg von 2 bis 4 Grad Celsius aus, einige von 4 bis 6 Grad. Der aktuelle IPCC-Bericht (UN Intergovernmental Panel on Climate Change) rechnet mit einem Anstieg des Meeresspiegels von 1 bis 3 Metern. Für jeden Millimeter Anstieg des Meeresspiegels gehen 1,5 Meter Küste verloren, was bedeutet, das bei einem Anstieg des Meeresspiegels von einem Meter 1,5 Kilometer an Küste verloren gehen.

Das bedeutet, dass in Bangladesch 30 bis 100 Millionen Menschen Opfer des Klimawandels werden. Falls diese Zahlen stimmen, heißt das, dass Südflorida, ein Teil von Manhattan sowie ein Großteil der [San Francisco] Bay Area ebenfalls von diesen Veränderungen betroffen sein werden.

Der Klimawandel wird auch erheblich zur Verbreitung von Krankheiten beitragen. Stechmücken sterben normalerweise in den gemäßigten Zonen drei Monate lang aus, aber wenn die Temperaturen ansteigen, wird es zu diesem jahreszeitlich bedingten Sterben nicht mehr kommen. Beim Kampf gegen die Mücken sind wir Menschen also im Vorteil: Mücken sterben jedes Jahr. Sie müssen immer wieder von vorne anfangen. Aber das trifft jetzt nicht mehr zu, denn die Mücken können sich das ganze Jahr über vermehren. Alle Städte, die von den Briten in Afrika gegründet wurden, wurden in Höhen über 1800 Metern errichtet, weil dort wegen der Kälte keine Mücken überleben konnten. Die Malaria wird sich weiter ausbreiten, sei es in der Höhe, jahreszeitlich oder nach Breitengrad. Wenn Sie an die anderthalb Millionen Kinder denken, die jedes Jahr an Malaria sterben, dann können Sie diesen am besten helfen, indem Sie den Klimawandel aufhalten. Das Schlimmste ist, wenn wir die Lage noch verschärfen, weil wir den Kampf gegen den Klimawandel verlieren.

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ZDNet.de Redaktion

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