JRuby: Mit Java und Ruby die Entwicklungsarbeit optimieren

JRuby ist eine 100-prozentige Java-Implementierung eines Ruby-Interpreters. Sie weist zwar nicht alle Funktionen von Ruby auf, verfügt aber dennoch über die meisten der eingebauten Klassen dieser Sprache. ZDNet demonstriert, wie JRuby die positiven Eigenschaften von Java und Ruby kombiniert. Außerdem liefert der Artikel einige wichtige Tipps und ein erstes längeres Code-Beispiel.

Es verseht sich von selbst, dass man sich sowohl mit Java als auch mit Ruby auskennen muss, um optimal mit JRuby zu arbeiten. Reine Java-Programmierer sollten also vielleicht erst einmal die einführenden Artikel zu Ruby lesen, die gleichzeitig die Grenzen dessen abstecken, was hier erläutert wird.

Wo bekommt man JRuby?

Um mit JRuby zu arbeiten, empfiehlt es sich zunächst, die aktuelle Version des Archivs jruby-bin über die Codehaus-Website zu beschaffen. Es enthält alles, was benötigt wird. Dannach muss die Archivdatei an einem beliebigen Ort extrahiert und der Pfad-Variablen your-jruby-dir/bin hinzugefügt werden.

Nun sollte Folgendes ausgeführt werden können:


jruby -v
ruby 1.8.5 (2007-08-23 rev 4201) [ppc-jruby1.0.1]

Erste Arbeitsschritte

Zunächst wird die interaktive Konsole verwendet, die mit diesem Befehl aufgerufen wird:


jirb
irb(main):001:0>

Da es sich bei JRuby um einen Ruby-Interpreter handelt, können beliebige Ruby-Programmzeilen ausgeführt werden.

Das ist soweit keine Überraschung. Doch der wahre Grund, diese Zeilen so auszuführen, statt mit dem nativen Ruby-Interpreter, besteht darin, sich Java zunutze zu machen. Nun kommt das Java-Framework ins Spiel:


irb(main):003:0> require 'java'
=> true

Der Versuch, einfach einige Standardzeilen Java-Code auszuführen, funktioniert jedoch nicht.

Um das Hello world-Beispiel zum Laufen zu bringen, muss man weit zurückdenken. Es geht um ein paar Angelegenheiten, die einem bei Java bereits selbstverständlich geworden sind.

Ein Besuch auf einer API-Seite, die wohl viele seit langem nicht mehr gesehen haben, bringt die Lösung: System ist ja ein Element des java.lang-Pakets, out ist ein Feld von System und println stellt wiederum eine Methode von out dar.

Deshalb ist für einen korrekten Aufruf Folgendes erforderlich:


irb(main):005:0> java.lang.System::out.println("Hello World")
Hello World
=> nil

Um die Sache interessanter zu machen – auch das funktioniert:


irb(main):005:0> java.lang.System.out.println("Hello World")
Hello World
=> nil

Und um zu zeigen, dass man Ruby und Java in derselben Zeile verwenden kann:


irb(main):006:0>  puts java.lang.System::err.println("Hello World")
Hello World
nil
=> nil

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

3 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

4 Tagen ago