Firefox gegen Internet Explorer: Streit der Studien

Es existieren quasi zwei Lager. Jenes der Altmodischen, die den Begriff der „Studie“ noch wörtlich nehmen. Nämlich im Sinne einer zitierfähigen und abgeschlossenen Untersuchung, die zumindest einigen wissenschaftlichen Standards genügen sollte. Im angelsächsischen Sprachgebrauch gilt übrigens nur eine abgeschlossene Untersuchung als „Study“.

Auf der anderen Seite befinden sich die Neumodischen, die den deutschen Sprachgebrauch sehr flexibel ausdehnen. Lupenreine Vertreter dieser Spezies finden wir in gehäufter Form in der Pharmaindustrie und Medizin vor. Dort verwechselt man ganz gerne Äpfel mit Birnen. Sprich, Mediziner und Pharmazeuten sprechen auch dann von einer Studie, wenn sie nur eine „Untersuchung“ meinen, deren Resultat meist von vorneherein schon feststeht.

Bevor wir aber weitere ungeklärte Fragen aufwerfen, wer etwa in welchem Umfang wo genau im Unternehmen Linux und GNU-Software einsetzt, kehren wir lieber zum Ursprung der Debatte zurück. Weder sind Windows und Open Source in irgendeiner Form als Systeme kompatibel, noch lässt sich ein „Return on Security Invest“ bei Browser oder Desktop überhaupt anhand eindeutiger Kriterien beschreiben oder gar beziffern.

Auch die Ermittlung einer zahlenmäßigen Größenordnung an kritischen versus unkritischen Bugs sowie potentielle Exploits rechtfertigen kaum den Begriff „Studie“. Fakt ist deshalb nur eines: Die offenen Varianten auf dem Desktop haben dem großen Spieler auf dem Markt gewisse Anteile abgetrotzt. Dennoch verhilft wohl nur eine gigantische Werbeschlacht Linux zu einem größeren Durchbruch.

Dies gilt sowohl in den Unternehmen als auch beim Privatanwender. Die psychologische Kriegsführung mit Hilfe so genannter „Studien“ ist letztlich jedoch eine im Ergebnis vordefinierte „Untersuchung“ beider Reihen. Eines kann man aber auch vermuten: Wenn Redmond zu solchen Stilmitteln greift, zeigt es damit eine wachsende Nervosität aufgrund einer größeren Offenheit seitens der Anwender.

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ZDNet.de Redaktion

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