Insbesondere in virtualisierten Umgebungen gibt es mit AMD-Dual-Core-Prozessoren erhebliche Probleme. VoIP-Telefongespräche werden zu schnell oder zu langsam wiedergegeben. Datenbanken weisen gar erhebliche Inkonsistenzen auf. Schuld daran ist Cool ’n‘ Quiet. Im Gegensatz zum Powermanagement von Intel lässt sich bei AMDs Dual-Core-CPUs jeder Kern je nach Auslastung mit unterschiedlicher Taktfrequenz betreiben. Doch das führt dazu, dass die internen Uhren der beiden Kerne auseinanderlaufen.
Lösungsvorschläge dafür gibt es viele. Die einzige Lösung, die keine deutlichen Performanceeinbußen mit sich bringt, ist das Deaktivieren von Cool ’n‘ Quiet. Dies macht sich natürlich auf der nächsten Stromrechnung bemerkbar und kann im Rechenzentrum eine Anpassung der Kühlungstechnik erforderlich machen. Zudem sollte sich diese Maßnahme auch aus ökologischen Gründen verbieten. Um andere Lösungen für das eigene Szenario bewerten zu können, kommt man nicht umhin, sich mit der Materie Zeit auf einem Computer näher zu beschäftigen.
Ein Beispiel aus der Historie: 1982 präsentierte Bruce Artwick die erste Version seines Flugsimulators für den IBM-PC. Als kurze Zeit später die ersten PC-Clones mit höherer Taktfrequenz erschienen, flog die digitale Cessna unnatürlich schnell. Mit diesem Fall wird klar, wie wichtig Zeit als Faktor für viele Anwendungen ist. Während bei vielen klassischen Programmen, wie umfangreiches Numbercrunching, jede Geschwindigkeitssteigerung willkommen ist, müssen Anwendungen wie der Flugsimulator gebremst werden.
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