Zahlungsmoral deutscher Mobilfunkkunden weiter hoch

Das Zahlungsverhalten von Mobilfunkkunden in Deutschland und Österreich ist in den letzen Jahren stabil geblieben. Grund dafür sind den Mobilfunkbetreibern zufolge Maßnahmen der Unternehmen wie Kostenkontrollprogramme oder telefonische Beratung. „Eine negative Tendenz lässt sich für unsere Branche eigentlich nicht erkennen“, so Petra Jakob, Unternehmenssprecherin des österreichischen Mobilfunkunternehmens One.

Bei One wurden laut Jakob im Jahr 2007 rund 17 Prozent der Kunden gemahnt, „was aber nicht heißt, dass der jeweilige Kunde tatsächlich Zahlungsprobleme hatte“, sagt Jakob. Die Anzahl der Kunden, die tatsächlich bei weiteren Mahnschriften auffällig waren, betraf bei One nur rund zwei Prozent. Ähnlich ist dies beim deutschen Provider Vodafone. „Bei uns ist nur ein sehr geringer Anteil der Kunden von Zahlungsproblemen betroffen“, erklärt Sabine Goosens von Vodafone. Genaue Zahlen wollte Goosens jedoch nicht nennen.

Vodafone setzt in erster Linie auf telefonischen Kontakt zu den betroffenen Kunden. „Bei ungewöhnlich hohem Verbrauchsverhalten werden Kunden vor Rechnungstellung telefonisch kontaktiert. Hier wird speziell für diese Kunden eine Tarifberatung durchgeführt, und die Tarife werden für die Zukunft optimiert“, sagt Goosens. Bei One setzt man vor allem auf eine gute Bonitätsprüfung, aktive Kostenkontrolle durch die Kunden sowie schnelle Mahnprozesse. „Außerdem haben wir ein Kreditlimit von 250 Euro in unseren AGB, wodurch in der Regel zu hohe offene Beträge verhindert werden können“, so Jakob.

Dass schlechte Zahlungsmoral jedoch für Unternehmen im Telekombereich auch bedrohlich werden kann, hat vor wenigen Tagen der Aktieneinbruch bei AT&T gezeigt. Aufgrund fehlender Zahlungseingänge schaltete der Konzern vermehrt Telefonanschlüsse ab, woraufhin der Aktienkurs des US-Iphone-Exklusivproviders um 4,5 Prozent (1,87 Dollar) auf 39,16 Dollar zurückging. AT&T-Chef Randall Stephenson sieht vor dem Hintergrund der aktuellen Schwierigkeiten jedoch keinen Grund für eine anhaltende Krise, da sich vor allem die wachsenden Umsatztreiber Mobilfunk und Geschäftskunden weiterhin krisensicher zeigten und auch den Folgen der US-Subprime-Hypothekenkrise trotzen könnten.

ZDNet.de Redaktion

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