DNS-Blacklisting: E-Mail-Verbot für Unschuldige

Blacklisting ist vom Prinzip her eine wirkungsvolle Methode, um Spam deutlich
einzuschränken und den Spammern das Leben schwerer zu machen. Wird Spam bereits
durch eine DNS-Abfrage abgefangen, so kann man den eigenen Spamfilter deutlich
entlasten und die Ressourcen produktiver einsetzen.

Problematisch ist jedoch die pauschale Listung von IP-Adressbereichen, die auch
von E-Mail-Absendern ohne jede Spam-Absicht genutzt werden. Hier besteht die
Gefahr, dass man sehr schnell mit dem hauseigenen Mailserver auf eine oder
mehrere Blacklisten gerät. Eine Kontrolle und die Entfernung sind außerordentlich
schwierig.

Das liegt an der großen Anzahl von Blacklistern. Es ist nicht nachzuvollziehen, welche Blacklisten-Provider von den Empfänger-Domains verwendet werden. Gäbe es nur wenige, so könnte man sein Anliegen leicht vorbringen und sich von den Blacklisten entfernen lassen.

Die meisten Blacklister sind sich der Problematik durchaus bewusst und weisen auf ihren
Webseiten darauf hin, dass sie selbst keine E-Mails blockieren, sondern nur Listen
zur Verfügung stellen, die von anderen genutzt werden.

Die Betreiber von E-Mail-Servern machen wiederum geltend, dass sie nur diejenigen
E-Mails sperren, die von einer IP-Adresse kommen, die ein renommierter
Blacklister identifiziert hat.

Am Ende wird jedoch die E-Mail nicht zugestellt. In vielen Fällen erfolgt nicht einmal
eine Rückmeldung an den Absender. Diese Rückmeldung ist jedoch technisch leicht
möglich, ohne weiteren Spam durch
Backscatter zu erzeugen.

Wirkungsvolles Spam-Filtering muss immer so gestaltet sein, dass der freie
E-Mail-Verkehr von jedem Sender zu jedem Empfänger stets gewährleistet ist. Mit
den derzeit eingesetzten Methoden der pauschalen Filterung ist dies jedoch
leider nicht der Fall.

Page: 1 2 3 4

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-Modell „Made in Germany“

Telekom bietet als erstes Unternehmen kommerzielles Angebot mit Teuken-7B von OpenGPT-X.

1 Woche ago

Studie: Mitarbeiterverhalten verursacht IT-Sicherheitsrisiken

Zur Arbeitserleichterung umgehen Mitarbeiter unter anderem Cybersicherheitsrichtlinien. Dazu gehört wie Wiederverwendung von Kennwörtern für geschäftliche…

1 Woche ago

Lichtgeschwindigkeit für generative KI

Optiktechnologie könnte elektrische Verbindungen in Rechenzentren ersetzen und so Geschwindigkeit und Energieeffizienz für KI erheblich…

1 Woche ago

Meta kündigt neues Rechenzentrum für 10 Milliarden Dollar an

Es entsteht im US-Bundesstaat Louisiana. Meta sichert damit den Rechenbedarf für seine KI-Dienste.

1 Woche ago

Autonomes Fahren: Deutsche sehen eher Risiken

Weniger Lärm und ein besserer Verkehrsfluss sind die einzigen Vorteile, der die Mehrheit der Bevölkerung…

1 Woche ago

Jeder zweite hat Probleme mit Internetanbieter

Laut EY haben innerhalb eines Jahres 22 Prozent der Haushalte ihren Provider gewechselt – nirgendwo…

2 Wochen ago