Grafikkarte mit zwei GPUs: ATI Radeon HD 3870 X2 im Test

Erst mit Verkleinerung der Strukturbreite von 80 Nanometer auf 55 Nanometer konnte die Realisierung der HD 3870 X2 gelingen. Mit der älteren 80-Nanometer-Herstellungstechnik wäre die Leistungsaufnahme der Zwei-Chip-Grafikkarte zu groß geworden. Dies wird anhand der Daten für die bisherige Highend-Karte Radeon HD 2900 XT mit nur einer GPU deutlich: Während das Single-Core-Board in einem PC-System mit Intel Quad Core QX9650 für eine Gesamtleistungsaufnahme von 196 Watt im Ruhemodus sorgt, erreicht das gleiche System mit der neuen Dual-Chip-Grafikkarte HD 3870 X2 nur 185 Watt.

Nur unter voller Belastung verbraucht das System mit der neuen Highend-Karte mit 393 Watt deutlich mehr als die HD 2900 XT mit 354 Watt. Im Vergleich der Midrange-Lösungen aus alter (HD 2600 XT, 80 Nanometer) und neuer Fertigung (HD 3850, 55 Nanometer) ergibt sich ein ähnliches Bild.

Gemessen an der Anzahl der Transistoren, die auf der Highend-Karte 3870 X2 zum Einsatz kommen, ist die Leistungsaufnahme dank des 55-Nanometer-Herstellungsverfahren relativ moderat. Mit jeweils 666 Millionen elektronischen Schaltungen pro Chip stellt die 3870 X2 eines der komplexesten Produkte in der Halbleiterindustrie dar. Der Intel Quad Core QX9650 kommt zwar auf 820 Millionen Transistoren, die sich jedoch auf zwei Chips innerhalb eines Gehäuses verteilen. Mit etwa 600 Millionen elektronischer Gehirnwindungen zeigt sich nur noch AMDs Barcelona-Prozessor ähnlich komplex wie die ATI Radeon HD 3870 X2.

Testmodelle im Überblick
ATI Radeon HD 2600 XT 2900 XT 3850 3870 X2
Herstellungstechnik 80 Nanometer 80 Nanometer 55 Nanometer 55 Nanometer
Transistoren 390 Millionen 700 Millionen 666 Millionen 2 mal 666 Millionen
Shader-Einheiten 120 320 320 2 mal 320
Textur-Einheiten 8 16 16 2 mal 16
Render-Back-Ends 4 16 16 2 mal 16
Speicher 256 MByte GDDR4/256 bit 512 MByte GDDR3/512 MBit 256 MByte GDDR3/256 Bit 2 mal 512 MByte GDDR3/2 mal 256 Bit
Chiptakt 800 MHz 740 MHz 670 MHz 825 MHz
Speichertakt 1100 MHz 828 MHz 830 MHz 901 MHz

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ZDNet.de Redaktion

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